In der Stresemannstraße im nördlichen Sprendlingen wurden in den vergangenen Wochen zukunftsweisende Maßnahmen zur Begrünung und Klimaanpassung umgesetzt. Ziel ist es, die Lebensqualität in der Wohnstraße zu verbessern und gleichzeitig einen aktiven Beitrag zum natürlichen Klimaschutz zu leisten. Statt der früheren Apfeldorne, die in zu kleinen Baumgruben standen und seit 2018 sukzessive abgestorben sind, werden nun neun neue Bäume gepflanzt. Die offenen Flächen um die Bäume werden mit einer Staudenmischpflanzung begrünt, um das Straßenbild aufzuwerten und die Biodiversität zu fördern.
Dank des Förderprogramms „KfW444 – Natürlicher Klimaschutz“ war es möglich, die restlichen Baumstandorte in der Stresemannstraße in einem Zug umzugestalten. Die Bauarbeiten umfassten den Umbau von sechs großen Baumgruben, die den Bäumen mehr Wurzelraum und somit eine bessere Überlebensfähigkeit bieten. Die Wahl fiel auf die heimische und trockenheitsresistente Baumart „Feldahorn Huibers Elegant“, die sich ideal für das urbane Klima eignet. Die Baukosten inklusive der Fertigstellungspflege belaufen sich auf rund 100.000 Euro.
Die Stadt Dreieich profitiert dabei von einer Fördersumme in Höhe von 380.000 Euro, die 80 Prozent der Kosten für ausgewählte Maßnahmen im gesamten Stadtgebiet abdeckt. Dieses Förderprogramm ist Teil des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“ der Bundesregierung und zielt darauf ab, Treibhausgase zu binden, die Artenvielfalt in städtischen Gebieten zu fördern und den natürlichen Wasserrückhalt zu verbessern.
„Diese Förderung ermöglicht es uns, gezielt Maßnahmen zur Klimaanpassung zu ergreifen und Dreieich zukunftsfähig zu gestalten“, erklärt Erster Stadtrat Holger Dechert. Im Rahmen des Programms wurden bereits Ende 2024 neue Geräte für die ökologische Pflege von Grünflächen angeschafft, und weitere Projekte sind für 2024 und 2025 geplant.
Neben den Maßnahmen in der Stresemannstraße stehen auch in anderen Straßen wichtige Projekte an. So werden neue Baumstandorte in der Mainzer Straße und „Am Schlagsbach“ geschaffen, während in der Hegelstraße bestehende Standorte durch größere Baumgruben optimiert werden. Zusätzlich sollen im gesamten Stadtgebiet 50 weitere Bäume auf Grünflächen gepflanzt werden, um den urbanen Raum noch lebenswerter zu machen. Auch eine Naturoase in der Grünanlage „Zum Röhrenbrunnen“ ist Teil des Maßnahmenpakets.
„Der Klimawandel bringt steigende Temperaturen und zunehmende Trockenheit mit sich. Um die Lebensqualität in Dreieich zu erhalten, sind Stadtbäume und Grünflächen unerlässlich“, betont Klimaanpassungsmanagerin Sarah Bohländer. Bäume tragen zur Verschattung und Abkühlung bei, verbessern die Luftqualität und fördern die Biodiversität – ein unverzichtbarer Beitrag zur Klimaanpassung und Nachhaltigkeit.
Die Projektleitung für diese Maßnahmen hat die DLB AöR übernommen. Der Fachbereichsleiter Bäume, Sylvio Jäckel, unterstreicht die Bedeutung dieser Arbeiten: „Stadtbäume sind elementar für die Anpassung an den Klimawandel. Sie reduzieren Hitze, binden Schadstoffe und schaffen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Deshalb liegt unser Fokus auf der Optimierung der Baumstandorte und der Pflanzung neuer Bäume.“
Bis 2025 sollen weitere Projekte realisiert werden, um Dreieich noch besser auf den Klimawandel vorzubereiten und das Stadtbild nachhaltig zu verbessern. Die Stresemannstraße ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie gezielte Maßnahmen nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch die Lebensqualität der Bürger steigern können.