Schon nach wenigen Metern stoppte Bürgermeister Manuel Friedrich – nicht aus Erschöpfung, sondern um die rund 15 Teilnehmenden des Quartiersspaziergangs über den geplanten Rathausneubau zu informieren.
Direkt am Fuße der Rathaustreppe an der Schubertstraße erläuterte er den aktuellen Stand des Projekts. Nach intensiven Beratungen hatte die Stadtverordnetenversammlung im Februar 2024 den Bau eines neuen Rathauses beschlossen, dem im Juli die europaweite Ausschreibung folgte. Das Gebäude soll als „Passivhaus Solar Plus-Standard“ errichtet werden, wobei die Baukosten auf 29 Millionen Euro begrenzt sind. Die finale Vergabeentscheidung ist für den 26. Juni angesetzt – danach beginnt die Planungsphase.
Während der Tour durch Hausen gab es weitere interessante Einblicke in aktuelle Bauvorhaben. So wurde die Insektenwiese am Rathaus bereits im Vorfeld der Bauarbeiten zurückgebaut, doch ähnliche Begrünungsprojekte sind an mehreren Standorten in der Stadt vorgesehen. Die Sanierung der Gumbertseestraße läuft schneller als geplant und wird einen durchgängigen Radweg beinhalten, um den Schulweg zur Waldschule sicherer zu gestalten.
An der Ecke Tempelhofer Straße/Gumbertseestraße berichtete der Bürgermeister über die Erweiterung der Waldschule, deren Spatenstich im Januar erfolgte. Das Projekt gehört zu den größten Schulbauvorhaben der Region und soll steigende Schülerzahlen auffangen. Die Stadt beteiligt sich mit 5,37 Millionen Euro, wobei ein modernes Gebäude mit Klassenräumen, Gruppen- und Werkräumen, einem Speisesaal, Verwaltungsräumen sowie einer Einfeldsporthalle für Schul- und Vereinssport entstehen soll. „Investitionen in Bildung und Betreuung sind essenziell“, betonte Friedrich.
Auch zur Feuerwehr gab es Neuigkeiten: Die im Jahr 2023 bestellte Drehleiter für die Stadtteil-Feuerwehr Hausen ist inzwischen fertiggestellt und abgenommen, ein Abholtermin muss jedoch noch festgelegt werden.
Weiter ging es zur Windthorststraße, wo Friedrich die Arbeit des Heimat- und Geschichtsvereins lobte. Dieser hatte eine Infotafel zur Geschichte der Zwangsarbeit in der Region erstellt. Wenige Meter weiter, an der ehemaligen Pförtnerloge des Autozulieferers Ymos, informierte er über laufende Gespräche mit dem Insolvenzverwalter zur Quartiersentwicklung zwischen der Feldstraße und der Rodau.
Auf dem Gelände der Rodauhalle wurde über den geplanten Skate- und Jugendpark gesprochen. Wegen möglicher Lärmbelästigungen wurde das Projekt an diesem Standort vorerst gestoppt, jedoch sucht die Stadt nach alternativen Plätzen – idealerweise in Gewerbegebieten, um Konflikte mit Anwohnern zu vermeiden. „Die Politik befürwortet grundsätzlich einen weiteren Treffpunkt für Jugendliche“, erklärte der Bürgermeister.
Beim letzten Halt an der Kurt-Schumacher-Straße erläuterte Friedrich die Pläne für das Gelände der ehemaligen Fröbelschule. Hier soll ein soziales Projekt entstehen, vorzugsweise im Bereich Senioren und Pflege. Der neue Baukörper soll sich harmonisch in das Stadtbild einfügen und das historische Uhrentürmchen erhalten. Aktuell laufen Gespräche mit möglichen Betreibern.
Interessierte haben die Möglichkeit, beim nächsten Quartiersspaziergang am Samstag, 29. Februar, weitere spannende Einblicke zu erhalten. Der 1,5-stündige Rundgang beginnt um 14 Uhr am Rathaus Beethovenstraße und führt unter anderem am Familienzentrum, der Gartenstraße und dem geplanten Karl-Mayer-Quartier vorbei. Über die Brühlstraße, den Bahnhof und die Bahnhofstraße geht es schließlich zur Waldkirche, bevor die Tour wieder am Rathaus Obertshausen endet. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.