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Foto, von links: Bürgermeister Jörg Rotter, Forstrevierleiterin Gabriele Rutschmann-Becker und Erste Stadträtin Andrea Schülner

Gabriele Rutschmann-Becker sagt Adieu – Über ein Jahrzehnt lang war sie im Rödermärker Stadtwald tätig

Nach knapp 13-jähriger Tätigkeit als Forstrevierleiterin in Rödermark wird Gabriele Rutschmann-Becker alsbald in den Ruhestand hinübergleiten. Der Jahreswechsel 2023/2024 markiert für sie eine Zäsur. Dann heißt es: Abschied nehmen vom vertrauten Stadtwald zwischen Waldacker, Breidert, Bienengarten und Bulau.

In einer Magistratssitzung stand die Baumspezialistin kürzlich kompetent Rede und Antwort zum letzten Waldwirtschaftsplan, der unter ihrer Regie erstellt wurde. Bürgermeister Jörg Rotter und die Erste Stadträtin Andrea Schülner nutzten die Gelegenheit, um sich zu bedanken und alles Gute für den neuen Lebensabschnitt zu wünschen. Loyal und freundlich, zum Nutzen des Waldes… Das Zusammenwirken mit der Revierförsterin sei produktiv und harmonisch gewesen. Wertvolle Arbeit für die Natur und die Menschen vor Ort sei geleistet worden, betonten Rotter und Schülner.

Die in Sailauf in Unterfranken beheimatete Gabriele Rutschmann-Becker war vor ihrem Dienstantritt in Rödermark knapp zwei Jahrzehnte lang für das Forstamt Weilmünster tätig. Dort, im Taunus, fungierte sie in der berühmten Mineralwasser-Kommune Selters als Revierleiterin.

Eine interessante und zugleich überraschende Anekdote hatte die Waldexpertin für die Magistratsrunde parat. Mitte der 1970er Jahre, nach dem Ende ihrer Schulzeit, sei der Einstieg in den Försterberuf für Frauen in Westdeutschland noch nicht möglich gewesen. Deshalb habe sie gewissermaßen einen Umweg genommen, sei erst Krankenschwester geworden – und später dann, als die Ausbildungswege den Zugang ermöglicht hätten, in den „grünen Beruf“ eingestiegen.

An der Arbeit im Rödermärker Wald habe ihr stets die Mischung aus klassischer Forstwirtschaft und „Urbanem“ gefallen, betont Rutschmann-Becker rückblickend. Sprich: Viel Kontakt mit der Bevölkerung, beispielsweise bei Fragen zu Bau- und Gestaltungsvorhaben in forstnahen Randbereichen der Gemarkung. Das sei interessanter Alltag gewesen.

Der Zustand der für die Öko-Kreisläufe so wichtigen Gehölze habe im zurückliegenden Jahrzehnt im Zuge des Klimawandels leider „massiv gelitten“, in Rödermark analog zur allgemeinen Entwicklung im Forstamt Langen. Doch mit gezielten, großflächigen Anpflanzungen von hitzeresistenteren Baumarten und mit Naturverjüngungen gebe es hoffnungsvoll stimmende Ansätze unter der Überschrift „Gegensteuern“. Dabei seien regionale Klassiker wie Eiche und Kiefer keineswegs todgeweiht, sondern hätten recht gute Chancen, sich an die veränderten Bedingungen anzupassen, prophezeit die Fachfrau.

Ihr Adieu in den Reihen der kommunalen Verwaltungsspitze erlebte die scheidende Revierchefin freudig überrascht. „Ich bin richtig gerührt“, schmunzelte Gabriele Rutschmann-Becker, nachdem ihr der Bürgermeister und die Erste Stadträtin ein passendes Abschiedsgeschenk überreicht hatten. Auf den obligatorischen Blumenstrauß wurde aus gutem Grund verzichtet. Stattdessen gab es einen Korb, bestückt mit Pflanzen, die im Garten gesetzt werden können. Dass die Försterin auch ein Faible für Sprießendes und Blühendes auf der heimischen Scholle hat – das ist nun wahrlich keine Überraschung.

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