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Szenenfoto „Tyll". Foto: Oliver Fantitsch

Daniel Kehlmanns von der Kritik hymnisch gefeiertes Meisterwerk über die legendäre historische Figur Tyll Ulenspiegel ist am Montag, 6. März, um 19.30 Uhr im Rahmen der Theateressenz auf der Bühne des Capitol Theaters zu sehen. In der Rolle des „alten Tyll“ brilliert Erik Schäffler, der sich auch für die Bühnenfassung des Romans verantwortlich zeigt. Tyll Ulenspiegel – Vagant, Schausteller und Provokateur – wird zu Beginn des 17. Jahrhunderts als einfacher Müllersohn geboren. Sein Vater, ein heimlicher Magier und Welterforscher, gerät mit der Kirche in Konflikt. Tyll flieht in Begleitung der Bäckerstochter Nele. Auf ihren Wegen durch das von den Wirren des Dreißigjährigen Krieges verheerte Land werden sie Zeugen blutiger Schlachten, erleben Hunger, Armut und religiösen Fanatismus, treffen auf Könige und Königinnen, Mönche und Bauern, Schriftsteller und Drachenforscher. Eines Tages beschließt Tyll, der rätselhafte Gaukler, niemals zu sterben.

„Tyll“ zeichnet die Epoche als barockes Welttheater, als ein kriegerisches Zeitalter, das im kollektiven Bewusstsein als große Menschheitskatastrophe fest verankert ist. Die Schelmenfigur Tyll, die der Überlieferung nach eigentlich gar nicht ins 17. Jahrhundert gehört, wird zum Beobachter und Katalysator der Geschehnisse. Kehlmanns schillerndes Sittengemälde wirft ein Schlaglicht auf unsere Gegenwart und zeigt, wie dünn die Decke unserer Zivilisation ist und wie schnell das Morden zur Gewohnheit werden kann. Die enorme Bühnenwirksamkeit des Stoffes hat Regisseur Erik Schäffler mithilfe der dialogisch geschriebenen Romanpassagen brillant herausgearbeitet. Kehlmanns bildgewaltige Sprache findet sich auch in den erzählenden Liedern eines Bänkelsängers wieder. Masken- und Puppenspiel ergänzen das überaus sehenswerte Historienspektakel.

Acht Schauspielerinnen und Schauspieler spielen die über 40 Rollen in der Produktion des Ernst Deutsch Theater Hamburg, EURO-STUDIO Landgraf und Tournee-Theater Thespiskarren. Der ursprünglich für die Rolle des „alten Tyll“ vorgesehene Schauspieler Sven Walser kann die Rolle aus gesundheitlichen Gründen leider nicht wahrnehmen. Erik Schäffler, der auch für die Regie und Bühnenfassung des Schauspiels zuständig ist, übernimmt für Sven Walser. Der 1961 geborene Autor, Schauspieler und Regisseur hat mit dem Episodenroman „Ruhm“ schon einmal eines der Werke des Bestseller-Autors Daniel Kehlmann dramatisiert. Als Schauspieler war der Wahl-Hamburger unter anderem am Landestheater Tübingen sowie am Deutschen Schauspielhaus Hamburg engagiert. Auch in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen wirkte Erik Schäffler mit, darunter beliebte Krimireihen wie „Tatort“, „Großstadtrevier“ und „Notruf Hafenkante“. Die weiteren Rollen in „Tyll“ übernehmen Oliver Hermann, Axel Pätz, Mignon Remé, Ines Nieri, Frank Jordan, Rune Jürgensen und Maximilian von Mühlen.

Ralph Philipp Ziegler, Leiter des Amts für Kulturmanagement der Stadt Offenbach und Künstlerischer Leiter des Capitol Symphonie Orchesters, stellt „Tyll“ im Rahmen der neuen Vermittlungsreihe auf

www.offenbach.de/theateressenz in einer Audioeinführung vor.

Tickets für „Tyll“ zwischen 20,30 Euro und 28,30 Euro sind über das OF Infocenter oder Frankfurt Ticket erhältlich.

Das Capitol Theater ist barrierefrei zugänglich. Die Offenbacher S-Bahnstationen Marktplatz und Ledermuseum befinden sich in direkter Nähe, der Bus (Theater/Messe) hält vor dem Eingang. Parkplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen stehen auf dem Hof des Capitols zur Verfügung.

Stadt Offenbach

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