Um die steigende Nachfrage nach auch für niedrige Einkommen bezahlbarem Wohnraum in Dreieich zu decken, setzt die DreieichBau AöR auf Nachverdichtung im innerstädtischen Raum. Der auf dem Grundstück des ehemaligen BIK- Hauses in der Hainer Chaussee 72 geplante Neubau zweier Gebäude mit insgesamt 29 Mietwohnungen nimmt Gestalt an. Der Rohbau ist mittlerweile fertiggestellt, im hinteren Gebäude sind bereits Fenster eingebaut. Aus diesem Anlass wird am 7. Dezember um 13 Uhr ein kleines Richtfest gefeiert. Teilnehmen werden neben Bürgermeister Martin Burlon, Stadtverordnetenvorsteherin Bettina Schmitt und Erstem Stadtrat Markus Heller auch Vertreterinnen und Vertreter des Verwaltungsrats der DreieichBau AöR, des Fördergebers des Landes Hessen, der WiBank, der Inneren Mission Leben (künftiger Mieter der drei Inklusionswohnungen), des BIK-Hauses, der Nassauischen Heimstätte, der privaten Nachbarschaft, der ausführenden Baufirma sowie der Stadtwerke Dreieich.
Das Projekt in der Hainer Chaussee umfasst einen umfangreichen Wohnungsmix mit vielen verschiedenen Wohnungsgrößen. 23 Wohnungen werden mit Mitteln des Programms „Soziale Mietwohnraumförderung“ des Landes Hessen gefördert. Für drei dieser Wohnungen hat die DreieichBau AöR mit der Inneren Mission Jugend- und Behindertenhilfe GmbH, Darmstadt, bereits einen Vorvertrag für eine längerfristige Anmietung geschlossen. Diese sogenannten Inklusionswohnungen sollen Menschen mit Unterstützungsbedarf zur Verfügung gestellt werden. Eine zweigruppige Kindertagespflege für 10 Kinder und ein dazugehöriger Außen-Spielbereich bereichern das Projekt. Erforderliche Pkw-Stellplätze werden in einer Tiefgarage untergebracht. Das ermöglicht eine Verringerung der Versiegelung der Außenbereiche und damit eine qualitativ hochwertige Gestaltung mit Einbeziehung erhaltenswerter Bestandsbäume.
„Die baulichen Rahmenbedingungen für das Projekt sind aufgrund der schwierigen Grundstücksverhältnisse herausfordernd. Daher setzt die DreieichBau AöR diesmal auf eine konventionelle Bauweise“, erläutert der Technische Vorstand Dirk Böttcher. Um den erhaltenswerten Baumbestand zu sichern, waren aufwendige Verbau- aber auch Baumschutzmaßnahmen erforderlich. Für das Erdgeschossdach des Hinterhauses ist eine Dachbegrünung vorgesehen. Zudem wird eine nachhaltige Regenwasserrückhaltung in zwei Zisternen für insgesamt 32.500 Liter Regenwasser installiert. Für Heizung und Warmwasserbereitung steht ein Blockheizkraftwerk der Stadtwerke zur Verfügung, das perspektivisch auch den Neubau der Schulkindbetreuung gleich neben der Ludwig-Erk-Schule auf der gegenüberliegenden Straßenseite versorgen soll. Ergänzend hierzu wird eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach des rückwärtigen Gebäudes Strom erzeugen und dem Allgemeinstrom zuführen. Das führt wiederum zu einer Reduzierung der Betriebskosten und kommt den künftigen Mietern zugute. Innovativ ist auch die Fassadendämmung. Darin werden Nistkästen integriert, sodass Lebensräume für Mauersegler und Fledermäuse entstehen.
Die Fertigstellung der Gebäude hat sich aufgrund der anhaltenden Lieferengpässe am Bauwerkstoffmarkt auf Juni 2023 verschoben. Die ursprünglich veranschlagten Baukosten in Höhe von 7,5 Mio. Euro werden sich aufgrund der krisenbedingten Preissteigerungen erhöhen. Der gemäß Wirtschaftsplan 2020 festgelegte Gesamtkostenrahmen wird jedoch eingehalten.
„Die DreieichBau ist immer wieder flexibel und innovationsbereit, wenn es um die Schaffung von bezahlbarem und klimafreundlichem Wohnraum geht. Wir freuen uns über den Fortschritt der Baumaßnahme und sind gespannt auf die Finalisierung des Gesamtkomplexes im nächsten Jahr“, sagt Erster Stadtrat Markus Heller.
„Gratulation zum Richtfest! Die Hainer Chaussee 72 wird ein weiteres Vorbildprojekt für die Verknüpfung von gefördertem Wohnungsbau mit weiteren wichtigen Angeboten in unserer Stadt“, sagt Bürgermeister Martin Burlon. „Insbesondere die drei Inklusionswohnungen sind ein wertvolles Angebot für Dreieicherinnen und Dreieicher mit Unterstützungsbedarf.“