Kinderfeuerwehr Ober-Roden feierte Jubiläum – Dank des Bürgermeister Rotter an Leiterin und Gründerin Birgit Weber und ihr Betreuungsteam.
Es erfordert schon einigen Mut, mit dem Schlauch in der Hand an ein Feuer heranzurücken oder ganz nah am Brandherd vorbeizueilen und die Übungspuppen Flora, Florian und Markus zu bergen. Schläuche müssen ausgerollt und an den Verteilern befestigt, Strahlrohre montiert werden. Kein Wunder also, dass die Mädchen und Buben vor den Übungen der Kinderfeuerwehr Ober-Roden ziemlich aufgeregt sind – die Eltern können Lieder davon singen. Das war vor neun Jahren so, als es bei der allerersten Übung der im Jahr zuvor gegründeten Zwergenlöschtruppe im Pausenhof der Trinkbornschule brannte. Und das ist heute noch so – auch wenn die Brandschützer im Mini-Format ganz andere sind. Fünf von denen, die bei der Premiere dabei waren, werden demnächst von der Einsatzabteilung übernommen. Und das ist genau das, was Leiterin und Gründerin Birgit Weber und ihr Team von Betreuerinnen und Betreuern mit ihrem Engagement erreichen wollen. Seit zehn Jahren arbeiten sie daran, dass der Feuerwehr der Nachwuchs nicht ausgeht. Der Dank aller Ehrengäste, Bürgermeister Jörg Rotter an der Spitze, war ihnen gewiss, als das Jubiläum am letzten Oktobersamstag, auf den Tag genau eine Dekade nach der Gründung, gefeiert wurde – akademisch zunächst im Feuerwehrhaus und mit einem großen Familienfest danach rundherum.
„Blaulicht-Rasselbande“, „coole Gang“, „Feuer und Flamme für die Kinderfeuerwehr“ – mit dem Lied des Mainzer Kinder- und Fassenachtsliedermachers Oliver Mager eröffneten die „Mini-Helden“ des Jahrgangs 2022 den Nachmittag, der unter den Vorzeichen „Dank für die Leitung und das Team“ und „Süßigkeiten für den Nachwuchs“ stand. Ob Bürgermeister und Erste Stadträtin Andrea Schülner, Stadtbrandinspektor, Wehrführungen oder Kreisjugendfeuerwehrwart – alle hatten nicht nur gute Worte, sondern auch süße Belohnungen, manche sogar zusätzlich Einladungen für Ausflüge mitgebracht. Was sich all die Jahrgänge zuvor verdient hatten, das prasselte auf die aktuelle Truppe ein.
Als zweite Feuerwehr im Kreis nach der in Rodgau („Bei uns ist aber früher darüber nachgedacht worden“, so Bürgermeister Rotter.) riefen die Ober-Rodener Brandschützer eine Kinderfeuerwehr ins Leben. In den Kopf gesetzt hatte sich das Birgit Weber, damals Leiterin der Jugendfeuerwehr. „Was hältst du davon?“, habe ihn seine Frau gefragt, erinnerte sich Stadtbrandinspektor Herbert Weber. „Kein klares Nein heißt für Birgit: weitermachen.“ „Kümmre du dich um das Rechtliche, den Rest erledige ich“, habe sie ihm bedeutet. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Heute sei die Kinderabteilung eine feste Größe in der Feuerwehrfamilie, so Herbert Weber. Das sei alles nicht selbstverständlich, habe viel Engagement erfordert. Die Geduld seiner Gattin und die ihres Teams bewundere er Woche für Woche.
Im Namen der Stadt bedankte sich Bürgermeister Rotter bei Birgit Weber und ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern. Der Anspruch an die Feuerwehr habe sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt, immer mehr Know-how werde verlangt. Umso wichtiger sei es, schon Kinder spielerisch an die Aufgaben heranzuführen und für das ehrenamtliche Engagement in der Feuerwehr zu begeistern. „Wir brauchen diese Menschen, damit wir unser System des Brandschutzes auf freiwilliger Basis aufrechterhalten können“, betonte Rotter.
Mitgebracht hatte der Bürgermeister eine Kiste Süßes und eine Einladung für die gesamte Mannschaft zu einem Ausflug zur Lochmühle. Auszeichnungen des Landesverbandes in Gold, Silber und Bronze für die handelnden Kräfte hatte Kreisjugendfeuerwehrwart Oliver Meyer dabei.
Die Kinderfeuerwehr ist für die Ober-Röder Wehr ein echtes Erfolgsmodell in Sachen Nachwuchsgewinnung. Insgesamt 30 Kinder im Alter zwischen sechs und acht Jahren machen mit – mehr geht nicht, Wartelisten gab es schon. Kindgerecht werden sie an die Aufgaben herangeführt, Spiel, Sport und Spaß, Kreatives und Ausflüge kommen bei den Gruppentreffen nie zu kurz. Was so alles in den vergangenen zehn Jahren unternommen wurde, davon berichtete Birgit Weber in Reimform. Zahlen hatte sie auch parat: Insgesamt wurden in den zehn Jahren 142 Kinder betreut. 49 von ihnen rückten nach ihrer Kinderzeit in die Jugendfeuerwehr auf, aktuell sind dort noch 30 einstige Minis dabei, für 5 steht im kommenden Jahr die Übernahme in die Einsatzabteilung an.