Foto: Stadt Rödermark

Auf dem Rodaumarkt wurden Schecks überreicht – „Brotkorb“ und DRK-Lebensmittelladen können und müssen mehr Waren zukaufen

Eine Tombola, die vor Kurzem bei den Erntedank-Feierlichkeiten auf dem Rodaumarkt eine Vielzahl von Gewinnmöglichkeiten bescherte, hat auch unter sozialen Gesichtspunkten ihren Sinn und Zweck nicht verfehlt. Die Business Angels, die das wöchentliche Stelldichein der Händler gemeinsam mit der kommunalen Wirtschaftsförderung or-ganisieren, verbuchten einen Erlös von 500 Euro.

Betrag teilen, Schecks ausschreiben, Empfänger einladen… Und so konnten zwischen den Ständen auf dem Rathausplatz an der Die-burger Straße zwei Umschläge überreicht werden. Der „Brotkorb“ in Urberach und der DRK-Lebensmittelladen in Ober-Roden bekamen jeweils 250 Euro: Finanzspritzen, die beim Zukaufen von frischen Produkten und Konserven derzeit gefragter sind als je zuvor.

Denn das Tafel-System, das auf die Spendenbereitschaft von Einzel-händlern und Supermarkt-Ketten ausgerichtet ist, hat im Zuge von Inflation und Konjunktur-Flaute mit viel Sand im Getriebe zu kämp-fen. Das bestätigten sowohl Brigitte Buchheister-Milde als auch Bir-git Gursky, die in Ober-Roden und Urberach zu einem Netz von rund 75 ehrenamtlich engagierten Helfern zählen. Die Lebensmittel-Verteilung an Menschen, denen das Geld für tägliche Einkäufe zur Deckung ihres Grundbedarfs fehlt, stößt in zunehmendem Maße an Grenzen: In dieser Lage-Beurteilung waren sich auch die führenden Köpfe der örtlichen Träger-Organisationen einig.

„Wir müssen die Ausgabe-Mengen runterfahren. Es ist schwerer ge-worden, an Waren zu kommen“: Pfarrer Oliver Mattes als Vertreter der evangelischen Kirchengemeinden und Wolfgang Müller, der Vor-sitzende des DRK Ober-Roden, funkten mit eben diesem Tenor auf einer Wellenlänge. Ihren Angaben zufolge profitiert in Rödermark ein Empfängerkreis von mindestens 500 Menschen, wenn die Stich-worte „Brotkorb“ und „Rot-Kreuz-Lebensmittelladen“ zur Sprache kommen. Doch die Versorgung all dieser Personen, die als Familien der Abholer auf den Service angewiesen seien, müsse in Anbetracht der jüngsten Entwicklung überdacht und neu justiert werden.

Weniger Lebensmittel-Direktspenden und ein steigender Bedarf an Fördergeldern, um selbst einkaufen und das Räderwerk in Schwung halten zu können: Diese veränderte Gewichtung sei absehbar, hieß es während der Scheckübergabe auf dem Rodaumarkt. Insofern, so Mattes und Müller, seien alle Beteiligten sehr dankbar und froh über den Benefiz-Effekt der diesjährigen Erntedank-Tombola.

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