Foto: Klingspor Museum

Zur Eröffnung der Ausstellung “Die Bilder der Buchkünstlerinnen XII – Carola Willbrand” laden die Stadtwerke Offenbach für Donnerstag, 27. Oktober 2022, um 18 Uhr alle Interessierten in ihre Zentrale in der Senefelderstraße 162 in Offenbach ein.

Mit dieser Ausstellungsreihe richten die Stadtwerke Offenbach und das Klingspor Museum bereits seit 2010 den Blick auf die Malerei, Grafik und Druckgrafik von Künstlerinnen und Künstlern, deren hochkarätige Buchkunst das Museum sammelt. In der zwölften Auflage gestaltet Carola Willbrand die Gänge und Räume der Stadtwerke-Zentrale. Die Kölner Künstlerin verknüpft ihr Schaffen eng mit den Aspekten des Lebens als Frau. Dabei widersetzt sie sich traditionellen Hierarchien oder Zuordnungen und übt kritische Reflexion in der Ab- und Verwandlung. Das gilt auch für das Material: Carola Willbrand widmet sich seit 40 Jahren dem Upcycling und verwandelt Abgelegtes (wie Papier oder Kleidung) in zeitgenössische Kunst.

„Die Stadtwerke Offenbach engagieren sich seit Jahren für mehr Nachhaltigkeit“, sagt deren Geschäftsführer Peter Walther. „Da passt es besonders gut, dass dieses Zukunftsthema nun auch in Form von raumgreifender Kunst bei uns einzieht.“ Ebenfalls zeitgemäß ist die Auseinandersetzung mit der Maske: Das Thema, das in den Pandemiejahren ins Bewusstsein und Gesichtsfeld der Menschen rückte, begleitet Willbrand schon seit Jahrzehnten. Die Masken in der neuen Ausstellung bei den Stadtwerken Offenbach erweitern das Motiv der Verwandlung: Der Mensch stellt sich einer Situation des Entstelltseins. Er bedeckt sich, um zu entdecken – und um neu entdeckt zu werden.

Auf einem Monitor ist das Künstlerinnen-Buch „Enorm in Form“ aus dem Klingspor Museum zu sehen: Carola Willbrands Werk zeigt Darstellungen von fitten, trainierten Körpern aus Zeitschriften und Katalogen. Darüber hat die Künstlerin Gesichter genäht: Sie blicken auf diese Körper-Sprache und sind ihrerseits zur Ansicht freigegeben. Wer ist der Mensch? Und was leistet er, um diese Frage zu beantworten? „Diese Aspekte prägen unser Zusammenwirken auch in der Arbeitswelt“, sagt der Ausstellungskurator und frühere Museumsleiter Dr. Stefan Soltek. „Damit wollen wir inspirierende Irritationen in die Gänge bringen.“ So ermöglicht die Schau neue Einblicke ins Sehen und Gesehen-werden.

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