Heidi Weinrich Foto: Andreas Mann

Seit 1998 ist Heidi Weinrich im Dienst für die Stadt Offenbach und setzt sich für ein lebenswertes Älterwerden ein. Jetzt verlässt die 1956 in Südafrika geborene kommunale Altenplanerin die Stadtverwaltung und geht selbst in den Ruhestand – engagiert bleibt sie aber weiter.

Sozialdezernent Martin Wilhelm: „Heidi Weinrich war als Altenplanerin immer nah an den Menschen. Sie hat mit ihrer Arbeit Brücken geschlagen zwischen den Generationen, war Vermittlerin und geschätzte Expertin bei allen Akteurinnen und Akteuren der Seniorenarbeit. Ich weiß, dass Frau Weinrich das Thema „Bewegung im Alter“ immer wichtig war. Sie hat sich sehr dafür eingesetzt, dass Seniorinnen und Senioren selbstbestimmt und aktiv bleiben und Bewegungsangebote erhalten. Damit hat sie nicht nur die Menschen in Offenbach, sondern auch einiges in unserer Stadt bewegt.“

Für die Zukunft der älteren Menschen in Offenbach wünscht sich Heidi Weinrich, dass die Politik sie nicht vergisst, auch wenn es aktuell viele andere dringende Themen gibt. Nur so kann die Stadt zu einer lebenswerten Kommune für Ältere werden. Dabei muss sich die Aufmerksamkeit weiterhin und künftig verstärkt auf ältere Menschen mit Migrationsgeschichte, auf das Thema Altersarmut, die Wohnsituation sowie die wachsende Zahl von Demenzerkrankten richten. Und ganz wichtig, so Weinrich: „Ältere sollen in Bewegung bleiben und die vielfältigen Angebote in der Stadt nutzen. Denn wer rastet, der rostet.“

Schon zu ihrer Schulzeit beschäftigte sich Weinrich mit dem Thema „Älterwerden“. Als wegweisenden Fund bezeichnet sie selbst die kürzlich wiederaufgetauchte Deutsch-Facharbeit aus ihrer Zeit an der Rudolf-Koch-Schule in Offenbach. Bereits 1975 schrieb Heidi Weinrich über „Die Lebenssituation des alten Menschen in der Großstadt“ und griff Themen wie die Zunahme älterer Menschen, Wohnen, Einsamkeit, Isolation und die Wichtigkeit einer erfüllenden Aufgabe im Alter auf. Heute sieht Weinrich diese frühe Orientierung als Zeichen, dass die Stelle als kommunale Altenplanerin nur folgerichtig gewesen sein kann.

Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester, dem Studium der Soziologie und verschiedenen Tätigkeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterin, unter anderem in der Pflegeforschung, trat Weinrich im Jahr 1998 in den Dienst der Stadt Offenbach – zunächst als Sozialplanerin mit dem Fokus auf den Erhalt und die Verbesserung der Lebensbedingungen älterer Menschen in Offenbach. Bis 2005 war Weinrich auch für den jährlichen Sozialhilfe-Geschäftsbericht zuständig. Noch als Sozialplanerin legte die studierte Soziologin und Gerontologin 2002 die erste umfassende Altenplanung für die Stadt Offenbach unter dem Leitmotiv „Älterwerden in Offenbach: Aktiv – Lebenswert – Solidarisch“ vor. Im Zuge dessen und mit der Einrichtung der städtischen Homepage baute sie gemeinsam mit der vhs die erste Website für Ältere, das „Seniornet 55+“, auf. Nur drei Jahre später übernahm Weinrich im Auftrag des Sozialdezernats die Projektleitung zur Neuordnung der Sozialen Hilfen in Offenbach. Diese war mit der Neustrukturierung und der Kommunalisierung der Förderung sozialer Hilfen in Hessen notwendig geworden. 2009 richtete das Sozialdezernat unter der Leitung der damaligen Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Birgit Simon die Stelle der „Kommunalen Altenplanung“ ein und betraute Heidi Weinrich mit der Aufgabe der kommunalen Infrastrukturplanung für ältere Menschen. 13 Jahre erfüllte Weinrich diesen Posten sehr engagiert und mit viel Herz. Unter ihrer Leitung wurde 2017 der Altenplan erstmals als festgelegte Bedarfsplanung für ältere Menschen fortgeschrieben und verabschiedet. Noch in diesem Jahr, 2022, erschien die erste Offenbacher informative Printbroschüre für Seniorinnen und Senioren „Bewegt älter werden in Offenbach“ – diese ist ein Ergebnis des großen Projekts der Bundeszentrale für gesundheitlich Aufklärung „Bewegt älter werden in Offenbach“, welches Weinrich nach Offenbach holte und leitete.

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