Am Freitag, 22. November, war die Offenbacher Übersetzerin Myriam Alfano zu Gast in der Kinderbibliothek. Mit im Gepäck hatte sie den zweiten Band der Erstlesereihe um Ada Albtraum und Theo Träumsüß von der italienischen Autorin und Illustratorin Laura Bori. Das Buch mit dem Titel „Eine genial-gruselige Party“ aus dem Fischer Verlag, das Myriam Alfano aus dem Italienischen übertragen hat, stellte sie den Schülerinnen und Schülern zweier 3. Klassen der Hafenschule vor.
Myriam Alfano begrüßte die Kinder zunächst auf Italienisch und fragte, welche Sprache das wohl gewesen sei. Ein Kind rief: „Italienisch! Ich spreche auch Italienisch!“. Nachdem Myriam Alfano erzählte, dass sie einen italienischen Vater und eine deutsche Mutter habe und mehrere Sprachen spräche, sprudelte es nur so aus den Kindern hervor. „Sprichst du auch Türkisch, Russisch, Kroatisch…?“, schallte es durcheinander. „Zuhause spreche ich Türkisch und Indonesisch und in der Schule Deutsch.“ Oder: „Zuhause spreche ich Marokkanisch und Spanisch und in der Schule Deutsch.“ Viele, so war zu hören, sprechen zuhause sogar mehr als nur eine weitere Sprache. Myriam Alfano hingegen erklärte, dass sie die Bücher übersetzt, damit die Kinder sie auf Deutsch lesen können.
In dem Buch, das vorgestellt wurde, kann Ada Albtraum kaum glauben, dass Theo Träumsüß noch nie in seinem Leben auf einer Übernachtungsparty war. Da hilft nur eins: Sie selbst wird für ihren besten Freund ein genial-gruseliges Fest vorbereiten. Dazu braucht sie die Schauer-Spiele-Sammlung, Knusper-Schlafsäcke und natürlich eine große Tüte köstlicher Pony-Popel. Doch es wird nicht so einfach sein, Theo davon zu überzeugen, dass ein bisschen Angst haben echt lustig sein kann.
Gebannt lauschten die Kinder der Geschichte und fieberten mit. Abschließend wurden noch Zungenbrecher auf Deutsch und in anderen Herkunftssprachen aufgesagt, was gar nicht so einfach aber oft sehr lustig war. Denn wer kann schon ohne weiteres „Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleib Brautkleid“ aufsagen, ohne sich die Zunge dabei zu verknoten.
Die Kinder der Hafenschule waren sehr neugierig auf die Kinderbibliothek und stellten hierzu Fragen. Sie waren von dem großen Angebot sehr angetan. „Gibt es hier auch Bücher auf Kurdisch, Persisch, Bulgarisch, Arabisch…?“, hieß es da beispielsweise. Und die Antwort lautete bei ganz vielen Sprachen: „Ja.“
An diesem Tag war wie so oft ein großer Teil der Sprachenvielfalt Offenbachs in der Kinderbibliothek versammelt. Myriam Alfano nahm dies zum Anlass, um hervorzuheben, welchen wunderbaren Schatz die Kinder in sich tragen und gab ihnen den Tipp, ihn gut zu bewahren.
Ermöglicht wurde die Veranstaltung in der Kinderbibliothek durch die Unterstützung des Vereins „Junge Weltlesebühne“, eines Zusammenschlusses literarischer Übersetzerinnen und Übersetzer.