Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ein jährlich am 25. November stattfindender Aktionstag, zu dem seit vielen Jahrzehnten Frauen- und Menschenrechtsorganisationen zur Solidarität mit gewaltbetroffenen Frauen aufrufen. Unter der Schirmherrschaft von Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Lisa Paus setzt das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ mit der Kampagne „Wir brechen das Schweigen“ bundesweit ein sichtbares Zeichen und lädt zum Mitmachen ein.
Auch Katrin Roth und Eva Knitsch vom städtischen Familien- und Frauenbüro im Rathaus sowie die verwaltungsinterne Frauenbeauftragte Gundi Wilz haben sich in diesem Jahr erneut der Aktion angeschlossen. So beteiligen sich die Mitarbeitenden aus dem Rathaus und aus anderen Dienststellen mit einem beziehungsweise mehreren Gruppenfoto(s) mit den Aktionsschildern und -fahnen. Außerdem ist im Rathausfoyer ein Informationstisch aufgebaut, und die städtische Ausgangspost wird mit dem Hinweis auf den Gedenktag entsprechend gestempelt.
Natürlich bieten die Mitarbeiterinnen des Familien- und Frauenbüros auch im Alltag persönliche Beratung zu diesem und weiteren Themen an. „Leider gehört auch in Deutschland Gewalt zum Erfahrungshorizont vieler Frauen und Mädchen, die Frauenhäuser sind überfüllt und das Thema wird gesellschaftlich meist bagatellisiert und unterschätzt“, so Katrin Roth. Das Vorkommen von geschlechtsspezifischer psychischer und physischer Gewalt betrifft alle Bildungs- und Einkommensschichten gleichermaßen und existiert in allen Altersgruppen, Nationalitäten und Kulturen. Das reicht von subtilen Formen der Gewaltausübung über Demütigungen, Beleidigungen, Einschüchterungen, Bedrohungen, Misshandlungen und Freiheitsberaubungen bis hin zu Stalking, Vergewaltigungen oder gar zur versuchten oder vollendeten Tötung. „Fast alle zwei Minuten wird in Deutschland ein Mensch Opfer von häuslicher Gewalt. Jede Stunde werden mehr als 14 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt. Diese Zahlen sind erschütternd. Aber auch, dass es immer noch eine gewisse „Normalität“ gegenüber der Gewalt an Frauen und Mädchen gibt,“ ergänzt Eva Knitsch. „Häusliche Gewalt ist keine Privatsache, Wegschauen gilt nicht. Wer etwas mitbekommt, darf nicht schweigen. Es gibt viele Möglichkeiten und Kontaktstellen, um sich Hilfe, Beratung und Unterstützung zu holen.“
Für Rückfragen und weiterführende Infos stehen die beiden Expertinnen des Familien- und Frauenbüros telefonisch unter 06104 607-1717 und 06104 607-1718 sowie per Mail an familie@heusenstamm.de zur Verfügung.
Konkrete Hilfestellung bei Gewalterfahrung
Mit der Kampagne „Wir brechen das Schweigen“ soll auch die Bekanntheit des Hilfetelefons gesteigert werden – die Stadt unterstützt das sehr gerne. Die Hotline steht allen von Gewalt betroffenen Frauen 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr in mehreren Sprachen unter der bundesweiten und kostenfreien Rufnummer 08000 116016 zur Verfügung.
Wer Opfer häuslicher Gewalt ist, kann sich auch an zahlreiche Institutionen im Kreis Offenbach wenden: etwa an das Frauenhaus des Vereins „Frauen helfen Frauen Kreis Offenbach e.V.“ (Telefon 06106 13360), die dort angeschlossene mehrsprachige Beratungsstelle (Telefon 06106 3111), oder natürlich direkt an die Polizei unter der Notrufnummer 110.
Wer sich privat aktiv an der Aktion des Hilfetelefons in den sozialen Medien beteiligen und so das Thema weiterverbreiten möchte, schaut online auf hilfetelefon.de/kampagnen-aktionen/aktionen/schweigen-brechen oder taggt #schweigenbrechen.