Am Samstag (14. Oktober) nahm Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke den neuen 7.000 Quadratmeter großen Kunstrasenplatz am Bierbrauerweg in Betrieb. Den ersten Anstoß führte er zusammen mit Dennis Walter, dem 1. Vorsitzenden des VfB Offenbach, Walters Vorgänger Andreas Griesenbruch, der sich während seiner Amtszeit sehr für den Bau des Kunstrasenplatzes eingesetzt hat, Stadtkämmerer Martin Wilhelm und dem Sportkreisvorsitzenden Jörg Wagner aus.
„Sechzig Jahre nach der Einweihung des Platzes wird die Anlage Bierbrauerweg nun auf den modernsten Stand der Technik gebracht – und damit gewinnen wir insbesondere im Winter sehr viel mehr Spielzeit. Deshalb freue ich mich, dass wir heute gemeinsam die Fertigstellung feiern können“, führte Sportdezernent Schwenke aus. Auch Walter bestätigt dies: “Die Freude auf den Kunstrasenplatz bei uns ist riesengroß. Wir können nun wieder versuchen aktive Jugendarbeit zu entwickeln und uns als Verein breiter aufstellen. Wir haben als Verein lange auf diesen Moment gewartet und ich bedanke mich bei allen, die diesen Kunstrasenplatz möglich gemacht haben. Vor allem bei den Mitgliedern, dass sie uns auf dem von uns und dem alten Vorstand eingeschlagenen Weg begleiten und unterstützen. Wir können nun die Zukunft des VfB Offenbach aktiv gestalten.” Neben dem VfB, einschließlich einer Inklusionsmannschaft, wird der Platz zukünftig vom FC Maroc sowie den Mädchen und Damen des OFC genutzt. Dass neben Herrenfußball auch die Frauen des OFC gute Trainingsbedingungen bekommen, war das Idealziel für die Anlage. Für das Eröffnungsspiel hatte der VfB, der unter seiner Flagge eine Auswahl der Stadt zusammengestellt hatte, die Traditionsmannschaft des OFC „Die Waldis“ eingeladen.
Am Sonntag war es auch auf der Sportanlage Tempelsee soweit. Bereits ab 9 Uhr war Betrieb auf dem neuen 6.800 Quadratmeter großen Kunstrasenplatz, da die Jugendmannschaften der Gemaa Tempelsee ihre Punktspiele auf dem Platz durchführen durften. Bevor am Nachmittag das Spiel für die 1. Mannschaft der Gemaa gegen den TV Dreieichenhain angepfiffen wurde, erfolgte auch hier die offizielle Eröffnung des neuen Spielfeldes durch Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke, der betonte: „Mit dem neuen, ganzjährig bespielbaren Kunstrasenplatz unterstützt die Stadt Offenbach die wirklich großartige Nachwuchsarbeit der Gemaa im wichtigen Bereich hinter der Spitze und ermöglicht es dem Verein, der auch einen vorbildlichen Förderverein hat, seinen Trainings- und Spielbetrieb auszuweiten, um die große Nachfrage im Kinder- und Jugendbereich abdecken zu können.“ Stefan Mehling, der 1. Vorsitzende der Gemaa Tempelsee, ergänzte: „Wir als Verein freuen uns, dass nach 14 Jahren Jugendarbeit endlich der Kunstrasen hier in Tempelsee gebaut wurde. Aufgrund unseres langjährigen und ehrenamtlichen Engagements sehen wir das auch ein bisschen als Belohnung und Wertschätzung.“ Zum Anstoß versammelten sich am Mittelkreis zusammen mit Schwenke und Mehling auch Stadtkämmerer Martin Wilhelm, Stadtverordnetenvorsteher Stephan Färber und der Sportkreisvorsitzende Jörg Wagner. Neben der Gemaa Tempelsee werden auch Portugues Offenbach sowie der Betriebssport und die Werkstätten Hainbachtal den Platz nutzen.
Die Einweihungen möglich gemacht haben die Stadtwerke Offenbach, die im Auftrag des städtischen Sportamtes für 1.800.000 Euro und 1.400.000 Euro in zweieinhalbmonatiger Bauzeit gleichzeitig die veralteten Tennenplätze auf den Sportanlagen Bierbrauerweg und Tempelsee in Kunstrasenplätze der neusten Generation umgewandelt haben. Diese gelten gegenüber Naturrasen als strapazierfähiger, langlebiger, pflegeleichter und somit im Unterhalt kostengünstiger. Der als besonders weich empfundene Flor besteht aus eng getufteten Halmen und ist unten mit dreizehn Kilogramm Quarzsand pro Quadratmeter verfüllt. Diese Sandschicht, mit der die Spielerinnen und Spieler nicht in Berührung kommen, verleiht den Fasern festen Halt. Ein wegen des Abriebes auch aus Umweltschutzgründen kritisch zu sehendes Kunststoff- oder Gummigranulat braucht daher nicht mehr aufgebracht zu werden. Die Entwässerung erfolgt im Zuge des Umbaus auf beiden Anlagen durch den Bau von Drainagen, die das anfallende Regenwasser kontrolliert in neue Zisternenbehälter ableiten. Dieses aufgefangene Wasser kann im Sommer bei Bedarf zur Kühlung der Kunstrasenplätze genutzt werden. Der Überlauf der Zisternen wird in benachbarte Feuchtwiesen beziehungsweise in eine Mulde des Leonhard-Eißnert-Parks geleitet. Dadurch versickert nicht genutztes Wasser nach dem Prinzip der Schwammstadt im Boden und muss nicht in das öffentliche Kanalnetz eingeleitet werden.
Mit der Projektsteuerung beider Maßnahmen, die im Rahmen der Umsetzung des Sportstättenentwicklungsplans der Stadt Offenbach verwirklicht wurden, war das Stadtwerke-Unternehmen OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH betraut. Der Kostenplan wurde bei beiden Projekten eingehalten. Der Bau beider Plätze wurde über das Förderprogramm Sportland Hessen mit jeweils 50.000 Euro gefördert.
Nach den feierlichen Eröffnungen stehen beide neuen Kunstrasenplätze nun für den regulären Trainings- und Spielbetrieb zur Verfügung. Auf der Sportanlage Bierbrauerweg wird in den kommenden Wochen nun noch wie geplant der barrierefreie Zugang hergestellt.