Bürgermeisterin Sabine Groß hat die Kita Kleewasem (14) besucht, um das Kitageschehen hautnah zu erleben und um mit den Mitarbeitenden vor Ort ins Gespräch zu kommen. Die Kita in Bieber-Waldhof ist eine der 29 EKO-Kitas und somit eine städtische Kindertagesstätte in Offenbach. Der Fachkräftemangel im Bereich der Kinderbetreuung ist auch in Offenbach zu spüren, und so kommen die Sorgen der Familien über die Betreuungssituation ihrer Kinder auch immer wieder bei Sabine Groß an. Und darum kümmert sich Sabine Groß. Sie will wissen, was Fachkräfte besonders belastet und welche Maßnahmen die Arbeitssituation verbessern kann. Auch will sie wissen, warum Fachkräfte diesen Beruf gewählt haben, was sie daran fasziniert hat und was deren Vorstellungen einer guten pädagogischen Arbeit sind. Schnell wird klar, Sabine Groß wirbt um Fachkräfte. Hier sieht sie Handlungsbedarf: „Wir als Stadt werden nicht müde, uns immer wieder für Fachkraftakquise einzusetzen. Wir legen uns ins Zeug, die Arbeitsbedingungen für Fachkräfte zu verbessern. Die pädagogische Arbeit in einer Kita ist eine herausfordernde, aber tatsächlich auch sehr erfüllende Arbeit,“ resümiert Sabine Groß.
Die Förderungsmöglichkeiten für Mitarbeitende des EKO sind weitreichend. Es gibt interne wie externe Fortbildungen, als Team oder auch einzeln, sowie regelmäßige pädagogische Tage zur fachlichen Weiterbildung. So können Fachkräfte ihre Persönlichkeit als auch ihre Fachlichkeit stärken. „Die Anzahl der pädagogischen Tage ist in Offenbach höher als in den benachbarten Kommunen“, hebt Annette Gork, stellvertretende Betriebsleiterin, hervor. „Nur mit fachlich gut aufgestellten Mitarbeitenden können wir in unseren Einrichtungen jedem Kind individuelle Entwicklungs- und Bildungschancen bieten.“
Das Leitungsteam der Kita Kleewasem besteht aus Julia Schöbel, die sich über die 5-jährige Berufsausbildung an einer Fachschule als Erzieherin qualifiziert hat und nun schon viele Jahre lang im EKO arbeitet, sowie Nadine Polunin, die ihr Studium mit dem Master in Erziehungswissenschaften abschloss und seit diesem Jahr im EKO arbeitet. Beide können sich einen Beruf ohne Kontakt zu Menschen nicht vorstellen: „Für uns ist es sehr erfüllend, die Entwicklung der Kinder zu sehen, die unheimlich schnell lernen, wenn man ihnen gute Anreize und Lernfelder bieten kann“, sind sich beide einig.
In der Kita Kleewasem werden 150 Kinder in 4 Kindergarten- und 2 Hortgruppen betreut. Julia Schöbel betont, wie wichtig klare Strukturen in der Einrichtung sind. Hier sind Fachkräfte ebenso wie die Kitaleitung gefragt, denn von klaren Strukturen und Erwartungen profitiert das Team ebenso wie die Kinder in ihrem Kitaalltag. „Ganz wichtig ist uns der Kontakt und die Zusammenarbeit mit den Familien hier in Bieber-Waldhof. Wir feiern zum Beispiel jedes Jahr gemeinsam mit anderen sozialen Einrichtungen des Stadtteils das ‚Waldhoffest‘, das traditionell auf dem Gelände der Kita Kleewasem stattfindet,“ erklärt Kitaleitung Julia Schöbel. Das große Außengelände mit abwechslungsreichen Angeboten für die Kinder bietet sich dafür an.
Nadine Polunin ergänzt die Wichtigkeit, motiviertes und qualifiziertes Personal in den Kitas einzusetzen. Dabei sind multifunktionale Teams nicht zu unterschätzen: „Wir hatten in der Kita schon Kinder mit Diabetes, mit Epilepsie oder auch mit einer Autismus-Spektrum-Störung. Da bereiten wir uns im Vorfeld vor und machen mit dem ganzen Team Workshops und Fortbildungen zum Thema, um bestmöglich auf jedes Kind vorbereitet zu sein.“ Das alles macht sehr viel Freude, und die strahlenden Kinderaugen motivieren die Mitarbeitenden der Kita jeden Tag wieder, am Ball zu bleiben.
Trotz allem fehlt es aber weiterhin an Fachkräften in den meisten Kitas Offenbachs. Das führt wiederum zu einer starken Arbeitsbelastung und immer wieder auch zu reduzierten Öffnungszeiten, weiß Sabine Groß: „Wir arbeiten stark daran, die Stellen in unseren Kitas zu besetzen. Der Bedarf an Fachkräften für Kitas ist jedoch größer als die Zahl der vorhandenen Fachkräfte. Und dies ist eine bundesweite Herausforderung.“
Viele Kitaträger setzen deshalb auf die Ausbildung. Hier ist die Haltekraft groß, denn wenn Auszubildende gut begleitet werden und einen starken Träger erleben, bleiben sie meist auch als neu ausgebildete Fachkraft beim Träger. Oftmals mit der Möglichkeit, selbst einmal eine Führungsrolle einnehmen zu können. Der EKO hat deshalb vor einigen Jahren bereits eine Stelle für die Ausbildungskoordination geschaffen. Hier arbeitet Ann-Kathrin Hinz, die selbst einmal Kitaleitung war, und berät Interessierte wie man einen pädagogischen Beruf erlernen kann. Dies muss nicht in Form eines Studiums oder einer klassischen Ausbildung sein, wie der Weg, den die Leitungen der Kita Kleewasem beschritten. Es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeiten: Zu nennen sind hier die Sozialassistenz-Ausbildung oder die Praxisintegrierte vergütete Ausbildung (PivA), oder auch ein Quereinstieg, für Menschen, die bereits eine Ausbildung abgeschlossen haben oder nochmal etwas ganz Neues ausprobieren möchten.
Eines interessiert Sabine Groß zum Schluss noch, die sich über das engagierte Team freut: Was war die Motivation, sich genau für den EKO als Träger zu bewerben? Darauf reagiert Nadine Polunin ganz spontan: „Mich hat gleich schon die Internetseite angesprochen. Der Blick auf die Kinder hat mich überzeugt. Ebenso die Beratung der Ausbildungskoordination und wie alle Kitas konzeptionell beschrieben werden, und vor allem sind die Benefits benannt, die den EKO als besonderen Träger ausweisen.“
So ist der Vormittag in der Kita Kleewasem schnell wie im Flug vergangen. Etwas enttäuscht sind die Kinder, als Sabine Groß erklärt, dass der Schreibtisch mit viel Arbeit auf sie wartet und sie wieder ins Rathaus zurück muss. Aber sie versichert, dass der Besuch ihr sehr viel Freude gemacht hat, und wer weiß, vielleicht ist sie beim nächsten Waldhoffest mit dabei?
Wer neugierig geworden ist und auch Fachkraft in einer EKO-Kita werden möchte, kann sich bei Stefanie Krebs aus der Personalsachbearbeitung melden unter der Rufnummer 069 / 8065-2546 oder per E-Mail an Bewerbungen-EKOoffenbachde. Weitere Informationen gibt es auf der EKO-Website www.offenbach.de/eko-stellen.