Am 21. und 22. Juni 2023 fand erstmals die Gesprächsreihe „Wie geht Politik?“ statt. Die Veranstaltungen wurden gemeinsam von der Volkshochschule Offenbach mit dem Offenbacher Grundbildungszentrum, dem WIR-Vielfaltszentrum und dem Kommunalen Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen der Stadt Offenbach initiiert. Stadtverordnetenvorsteher Stephan Färber, der sich für die Veranstaltungsreihe selbst einbrachte, sagte zum Konzept: „Die zweiteilige Veranstaltung war aus meiner Sicht exemplarisch gut. Das Bewusstsein für die kommunale parlamentarische Demokratie wurde bei allen Anwesenden geweckt. Das gibt Diskussionen in den Familien – und das, über ein Thema, das zuvor eher unbekannt war. Das ist demokratische „Graswurzelarbeit.“
Im ersten Teil der Veranstaltung gab Stephan Färber im Gespräch mit vhs-Dozentin und Moderatorin Yasemin Özer Einblicke in die Offenbacher Stadtpolitik. Er erläuterte Aufgaben der Stadtverordneten und des Magistrats und erklärte die Zusammensetzung des Stadtparlaments und den Ablauf einer Sitzung. Mit einfachen Erklärungen ohne Verwendung von Fremdwörtern und Fachbegriffen lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie Parteien und Organisationen sich in Abläufe und Entscheidungen einbringen und Veränderungen bewirken können. Zudem erfuhren sie wie die Oberbürgermeisterwahlen im Herbst ablaufen werden. Und es gab eine Vielzahl von Fragen aus dem Publikum, etwa „Warum sind die S-Bahnhöfe so dreckig?“, „Wie kann ich Kultur und Museen besser kennenlernen?“ oder „Wie geht die Stadt mit fehlenden Kitaplätzen um?“. Außerdem wurden Themen wie fehlende Deutsch-Kurse, Spielplätze, Schwimmangebote für Frauen und vieles mehr thematisiert.
Am zweiten Tag stand der Besuch der Stadtverordnetenversammlung auf dem Programm. Die Teilnehmenden schauten sich in der Stadthalle die Sitzordnung im Plenum sowie die Tagesordnung an und verfolgten auf der Besuchertribüne den Auftakt der Sitzung. Noch vor Beginn der Versammlung nahmen sich Stadtverordnete mehrerer Fraktionen Zeit für die Fragen ihrer Gäste. „Solche Formate geben uns als Stadtverordnete nicht nur die Möglichkeit Dinge zu erklären, sondern sie bringen die ehrenamtliche Kommunalpolitik und die Menschen unserer Stadt, die mit den von uns getroffenen Entscheidungen in ihrem Alltag leben dürfen und müssen, auch näher zusammen“, sagten die Stadtverordneten Zacharoula Bellou, und Dominic Leiendecker.
Die Veranstaltung in diesem Format möchten die vhs und ihre Kooperationspartner wiederholen. Zahlreiche Stadtverordneten sagten bereits heute schon ihre Teilnahme für Veranstaltungen im nächsten Jahr zu.