Die Künstlerin Swaantje Güntzel beschäftigt sich seit fast 20 Jahren mit der radikalen Veränderung der Landschaft durch menschlichen Einfluss und den globalen Herausforderungen, die sich durch den Klimawandel, Plastik in den Ozeanen oder Artensterben ergeben. Dabei nimmt sie auch die daraus resultierenden psychologischen Folgen für die Menschheit in den Blick. Im Künstlerinnengespräch am Dienstag, 25. Oktober, um 19 Uhr gibt Swaantje Güntzel Einblick in ihr Schaffen und wird dabei auch über ihre im Rahmen der Sonderausstellung „In der Mitte des Wetters. Über Klima, Kunst und Mensch“ gezeigten Arbeiten sprechen. Die Ausstellung mit neun künstlerischen Positionen ist noch bis 29. Oktober in der Wetter – und Klima-Werkstatt in der Frankfurter Straße 39 sowie im Rathauspavillon und vor dem Rathaus zu sehen. Die Künstlerinnen und Künstler erzählen anhand von Wolken, Rauch, Meer, Luft, Erde und Wetter von unserem Umgang mit der Welt, in der wir leben.
Swaantje Günzel ist mit zwei Arbeiten in der Sonderausstellung vertreten: Die Werke „‚Können Sie nicht mal was Schönes machen?‘ // Framstraße (Arktisches Meer)“ und „Bronzepferd“ erschrecken durch den heftigen Gegensatz zwischen visuellem Vergnügen und beunruhigenden globalen Themen wie der Vermüllung der Ozeane. In ihren Werken entlarvt die Künstlerin die Widersprüchlichkeit unseres Handelns und die Scheinheiligkeit unseres Wertesystems: Warum hören wir nicht auf, unsere Erde auszubeuten und zu verschmutzen? In welcher Welt wollen wir leben? Und wie schaffen wir es, unser Leben im 21. Jahrhundert so auszurichten, dass unsere Umwelt lebenswert bleibt?
Swaantje Güntzel (*1972) absolvierte nach einem Ethnologiestudium an der Universität Bonn ein Aufbaustudium der Freien Kunst an der HfbK Hamburg und arbeitete mehrere Jahre als künstlerische Assistentin von Andreas Slominski. In ihrer Arbeit bezieht sie aktuelle wissenschaftliche Forschungsergebnisse ein. Zurzeit kollaboriert sie als Artist-in-Science im Rahmen des Residenzprogramm „Kultur einer Digitalstadt“ mit der European Space Agency (ESA) in Darmstadt zum Thema „Weltraumschrott“.
Das Gespräch findet in der Wetter- und Klimawerkstatt statt. Es wird darum gebeten, einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.