Lieder, Segensworte, schmucke Deko und Losverkauf: In Ober-Roden wurde Herbsttradition gepflegt
Wenn im Herbst das Kürbis-Orange mit dem Kastanien-Braun und dem Rot-Gelb der Äpfel um die Wette funkelt, wird auf dem Rodaumarkt vor dem Rathaus im Ober-Rodener Ortskern ein kleines Erntedankfest gefeiert. So ist es mittlerweile guter Brauch, und just an diesen Traditionsfaden wurde denn auch in diesem Jahr beim Stelldichein der Händler und Kauflustigen am letzten Donnerstag im September angeknüpft.
In die farbenfrohe Dekoration vor dem Stein des Knochenbrunnens hatten Mädchen und Jungen der Kita an der Rodau ihre Basteleien eingebettet. Lob für Obst, Gemüse und andere gute saisonale Gaben brachte der Nachwuchs auch mit schwungvollen Liedern zum Ausdruck. So kam das Fest auf Touren: Mit einem kurzen Programm, zu dem Till Andrießen im Namen der kommunalen Wirtschaftsförderung und der Business Angels, die die Marktorganisation gemeinsam stemmen, auch zwei Vertreter der örtlichen Kirchengemeinden begrüßen konnte.
Gedanken zum Kreislauf von Säen und Ernten sowie Segens- und Dankesworte formulierten Pfarrer Carsten Fleckenstein für die evangelische Kirchengemeinde Ober-Roden und Tanja Bechtloff, die Gemeindereferentin der Pfarrei St. Nazarius.
Apropos „Dankeschön“: Ein solches in gebackener Herzform erhielten die Kita-Kinder aus der Hand von Jonas Fink. Der Juniorchef der neuen Bäckerei, die für den Rodaumarkt als wöchentlicher Lieferant von Brot, Semmeln, Kaffeestückchen und Kuchen gewonnen werden konnte, sparte nicht mit freundlichen Worten. Sehr gut sei der Verkauf in Rödermark angelaufen – und als beeindruckend erlebe er die Atmosphäre auf dem Platz vor der Verwaltungszentrale. „Wir fühlen uns sehr wohl, wurden super aufgenommen. Das ist schon außergewöhnlich, wie das hier aufgezogen wird. Ich kann das beurteilen, denn ich kenne diverse Wochenmärkte“, schwärmte Fink an seinem Verkaufsstand neben der herbstlich geschmückten Brunnen-Skulptur.
Abgerundet wurde der Rodaumarkt-Erntedank des Jahres 2022 mit dem obligatorischen Losverkauf für den guten Zweck. Wer zum Stückpreis von einem Euro einen potenziellen Glücksbringer aus dem Eimerchen fischte, konnte auf große Gewinne à la Präsentkorb und kleine Blumen- und Naschpreise spekulieren. „Es lief sehr gut“, bilanzierte Ernst Schäck von den Business Angels kurz vor dem Marktfinale. Der Erlös der Aktion, 600 Euro waren angepeilt, wird je zur Hälfte dem „Brotkorb“ in Urberach und dem DRK-Lebensmittelladen in Ober-Roden zugutekommen.