Foto: KJP

Highlights wie die Produktion des Films „Der KJP Held in Not“, der Besuch des Hessischen Demokratietags in Bensheim, Teilnahme an politischen Gesprächsrunden und Aktionen wie beispielsweise zum Weltkindertag: Die politischen Vertreterinnen und Vertreter aus der Kinder- und der Jugendfraktion haben seit ihrer Wahl am Anfang des Jahres bereits eine Menge Sachen angestoßen und bewegt. Darüber, was in den ersten sechs Monaten im 12. Kinder- und Jugendparlament (KJP) passiert ist, informiert ab dem morgigen Donnerstag, 25. August, eine Ausstellung im Obergeschoss des Rathauses in der Berliner Straße 100. 

Das Kinder- und Jugendparlament besteht aus zwei Fraktionen, der Kinderfraktion für alle von der 3. bis zur 7. Klasse und der Jugendfraktion ab der achten Klasse. Entsprechend unterschiedlich sind die Themen und Schwerpunkte. So haben die Mitglieder der Kinderfraktion in den Osterferien einen Film für Kindergarten-  und Grundschulkinder gedreht, der sie über ihre Mitspracherechte aufklärt. “Der KJP Held in Not” ist, wie die anderen Filme des KJP auch, auf dem KJP-Kanal bei Youtube unter https://youtube/ho11AMJAy0w zu sehen. Ebenfalls im Frühjahr fand die Fahrt zum Hessischen Demokratietag in Bensheim, bei dem die Gruppe aus Offenbach einen Workshop für Klassensprecherinnen und –sprecher aus den hessischen Grundschulen gab. Film und Fahrt wurden durch die Partnerschaft für Demokratie in Offenbach gefördert.
Weil außerdem Tier- und Naturschutz ganz oben auf der Agenda der Kinderfraktion steht, geht es nach den Sommerferien auf der Kinder- und Jugendfarm mit den Bienen- und Hühnerprojekten weiter.

Dass sich die Jugendfraktion für die aktuelle Legislaturperiode viel vorgenommen hat, zeigt die Vielzahl von AGs, in denen sich die Jugendlichen unter anderen mit Antidiskriminierung und Antirassismus, Soziales Engagement, Mentale Gesundheit, Öffentlichkeitsarbeit, Freizeit und Events sowie Stadt und Verkehr beschäftigen. Daraus ergaben sich auch die Mitorganisation von Demonstrationen gegen Rechts und Demokratiefeindlichkeit, und die Unterstützung der Forderung des Bündnisses „Bunt statt Braun“ nach einer hauptamtlichen Antidiskriminierungsstelle in der Stadt Offenbach. Außerdem unterstützen die Jugendlichen, Schülerinnen und Schüler, die in der Schule Rassismus erleben. 
Weitere Aktionen waren die Neugestaltung des Containers der Tafel Offenbach in Bürgel mit einem großen Graffiti und die Fortführung der Kochinitiative für Wohnungslose der Teestube Gerberstraße, die das letzte KJP ins Leben gerufen hatte. 

Außerdem waren die beiden Vorstandsvorsitzenden Abeh Bhasin, Schüler an der Theodor-Heuss-Schule, und Lia Julie Dreger, Schülerin an der Albert-Schweitzer-Schule, Mitte Mai beim Bundesvernetzungstreffen der Kinder- und Jugendparlamente in Weimar. Dort lernten beide nicht nur andere politisch aktive Jugendliche kennen, sondern konnten auch Ideen und Inputs für die eigene Arbeit mitnehmen: “Wir möchten auch hier in Offenbach ein Anhörungs- Vorschlags- und Rederecht in der Stadtverordnetenversammlung, wie es andere Kinder- und Jugendparlamente bereits haben”. Ein entsprechender Antrag soll jetzt in der Stadtverordnetenversammlung über den städtischen Jugendhilfeausschuss gestellt werden.

Bedürfnisse der jungen Menschen besser berücksichtigen  

Auch wenn beide Fraktionen unterschiedliche Schwerpunkte setzen, wenn es darum geht, Offenbach zu einer kinder- und jugendgerechten Stadt zu machen, sind sie sich einig: Saubere und schöne Spielplätzen gehören dazu, sichere Wege zu Fuß und mit dem Rad, ein Thema, das Leibnizschüler Micha Kreuzer besonders am Herzen liegt: “Ich fahre alle Wege mit dem Rad. Damit das Radfahren für Kinder und Jugendliche in Offenbach sicherer wird, unterstützen wir die Forderungen des Radentscheids”. Außerdem gehört ein öffentlicher Nahverkehr, der die Bedürfnisse und Aktivitäten von Jugendlichen berücksichtigt und Plätze, an denen sich die Jugendlichen treffen können, ohne als Gefahr oder Störung wahrgenommen zu werden, dazu. „Wir wünschen uns einen Ort ohne Konsumzwang, einen selbstverwalteten Treffpunkt, der multifunktional genutzt werden kann für soziale Projekte, kulturelle Events, für Engagement und Vernetzung“, erklärt Muhammed Hüseyin Simsek, Schüler an der Leibnizschuler. “Bei UND.international, dem temporär geschaffenen offenen Raum am Stadthof, haben wir nicht nur unsere Sitzungen abgehalten, sondern beispielsweise das Bayramfest öffentlich gefeiert und somit sichtbar gemacht, was in der Lebensrealität von vielen Jugendlichen in Offenbach wichtiger als Weihnachten ist und sonst einfach untergeht“. Marwa Fedayee, Schülerin an der IGS Lindenfeld, ergänzt: “Ein Raum, der aber auch das Lernen abends und am Wochenende ermöglicht – das ist vielen Jugendlichen in Offenbach wichtig, weil die Wohnungen oft klein sind.”

Den Bauwagen, den das KJP in der letzten Schulferienwoche, vom 30. August bist 2. September, auf der Kinder- und Jugendfarm ausbauen möchte, ist nur ein Anfang. Wer Lust zum Mitmachen hat, kommt um 10 Uhr einfach auf den Buchhügel, jeweils bis 16 Uhr wird dann dort gewerkelt. 

Demokratie lebt vom Mitmachen 

Die Idee, die eigene Arbeit im Rahmen einer Ausstellung zu präsentieren, kam den jungen Delegierten nach der letzten Vollversammlung des 12. KJP, bei der diese auf mehreren Plakaten gezeigt wurde.  “Damit können wir Interessierte, aber auch Leute aus Politik und Verwaltung besser auf unsere Themen aufmerksam machen”, sind sich Helena Bellou von der Leibnizschule und Aysin Özmen, IGS Lindenfeld, mit den anderen Mitgliedern der AG Öffentlichkeitsarbeit des KJP einig. 

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