Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine sind mehr als 900 geflüchtete Menschen in Offenbach angekommen. Mit großem Engagement sind die Stadt Offenbach, Privatpersonen, Initiativen und gemeinnützigen Einrichtungen aktiv, um die Familien zu unterstützen und zu begleiten
Bürgermeisterin Sabine Groß informierte sich am vergangenen Donnerstag beim DRK Kreisverband Offenbach über die Arbeit in den Familientreffs für Geflüchtete aus der Ukraine. Im „Kinder-Club“ treffen sich seit Mai acht Mütter und ihre Kinder zwischen zwei und fünf Jahren an zwei Vormittagen in der Woche. Groß zeigte sich von der engagierten Arbeit vor Ort beeindruckt: „Die Familien finden hier eine gute Orientierung für das Leben in Deutschland und treffen Menschen, die ihre Sprache sprechen, zuhören und weiterhelfen. Die Kinder freuen sich sichtlich über Gleichaltrige zum Spielen, sie haben Platz zum Toben und lernen bereits die ersten deutschen Worte.“
Noch bis Ende des Jahres finanziert die Stadt insgesamt sechs Familientreffpunkte, die für verschiedene Altersgruppen vom Caritasverband, Internationalem Bund und der Evangelischen Familienbildung angeboten werden. Die Förderung beläuft sich dabei auf knapp 87.000 Euro. Den konzeptionellen Rahmen und die fachliche Begleitung verantwortet das Jugendamt. Sabine Groß erläutert: „Wir wollen das Ankommen in Offenbach für die gesamte Familie erleichtern, indem wir eine professionelle Beratung in der Herkunftssprache mit einem altersgerechten pädagogischen Angebot für die Kinder kombinieren. Wichtig war uns, dass auf die besondere psychosoziale Situation der Familien nach der Kriegs- und Fluchterfahrung Rücksicht genommen wird. Nach den Erlebnissen auf der Flucht und die weiter bestehende Angst um Familienangehörige oder Freunde in der Ukraine ist der Austausch untereinander sehr wichtig, ebenso die professionelle Unterstützung.“
Natalia Clementi leitet den Kinder-Club beim DRK Kreisverband Offenbach und berichtet, dass die Mütter viele Fragen zu Bildung, Sprachkursen, Wohnen, Gesundheit, Arbeiten und finanziellen Hilfen in Deutschland haben und so schnell als möglich auf eigenen Füßen stehen möchten. Im Kinder-Club informiert sie mit ihren Kolleginnen über den Alltag in Deutschland und unterstützt die Frauen ganz praktisch bei der Suche nach Sprachkursen oder der Kita-Anmeldung.
Interessierte Familien können jederzeit zu den Treffs kommen, die bei freien Plätzen auch neu zugewanderten oder geflüchteten Familien anderer Nationalitäten offenstehen.