Einbürgerungsfeier im Foyer der Kulturhalle: Willkommensworte, Rosen und stimmungsvolle Umrahmung mit Musik
Alle Jahre wieder, aber eben nicht an Weihnachten, sondern rund um den Grundgesetztag am 23. Mai, pflegt die Stadt Rödermark einen guten, altbewährten und integrationsfördernden Brauch: Dann werden Neu-Deutsche zu einer öffentlichen Feierstunde gebeten. Menschen aus Tschechien, Kroatien, Pakistan und der Türkei, die sich in den zurückliegenden zwölf Monaten dafür entschieden hatten, den Schritt hin zur deutschen Staatsbürgerschaft zu gehen, folgten der diesjährigen Einladung. Sie erlebten im Foyer der Kulturhalle eine musikalisch stimmungsvoll umrahmte Veranstaltung unter der Überschrift „Herzlich willkommen“.
Die Europa-Songgruppe der Nell-Breuning-Schule und die Combo „Jazz 03“ mit Sängerin Andrea Fröhlich spannten den Bogen von melodischen Appellen zur Völkerverständigung über Swing-Klassiker bis hin zum finalen Programmpunkt, dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne.
Stadtverordnetenvorsteher Sven Sulzmann erinnerte in seiner Ansprache an das Jubiläum „75 Jahre Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland“, das der diesjährige Einbürgerungsfeier einen besonders emotionalen und denkwürdigen Rahmen verleihe. Die neuen Mitglieder der schwarz-rot-goldenen Wertegemeinschaft ermunterte er dazu, einen aktiven Beitrag zur Festigung freiheitlich-demokratischer Strukturen zu leisten. Kommunalpolitik, gesellschaftliches Leben, große Vereinsvielfalt: Rödermark biete zahlreiche Möglichkeiten, sich sozial zu engagieren. „Meine Bitte: Nutzen Sie diese Angebote und bringen Sie sich ein“, betonte Sulzmann.
Auch Bürgermeister Jörg Rotter, der kleine Grundgesetzbücher als Zeichen der Verbundenheit überreichte, forderte dazu auf, sich der Staatsbürgerrechte und -pflichten bewusst zu sein. „Das Grundgesetz mit seinen tragenden Prinzipien – der Würde des Menschen an erster Stelle, der Gewaltenteilung, der Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie der Meinungs-, Religions- und Kunstfreiheit – ist das geistige Fundament unseres demokratisch verfassten Staates. Auf diesem starken Sockel der Gesellschaft begrüßen wir Sie als unsere neuen deutschen Mitbürgerinnen und Mitbürger“, erklärte der Bürgermeister.
Federführend organisiert wurde die Feierstunde von der kommunalen Stabsstelle „Vielfalt und Teilhabe“. Isabel Martiner, die Integrationsbeauftragte der Stadt, stand beim Gratulieren an der Seite von Rotter und Sulzmann. Sie überreichte gelbe Rosen und konnte zudem mit interessanten Zahlen aufwarten. Der Statistik für den Zeitraum von Mai 2023 bis Mai 2024 ist zu entnehmen, dass in Rödermark insgesamt 86 Personen aus 22 Herkunftsländern eingebürgert wurden. Auffällig: Viele dieser Menschen sind aus Afghanistan, Syrien und der Türkei in die Bundesrepublik gekommen. Rund 45 Prozent der neuen deutschen Staatsbürger haben ihre familiären Wurzeln in diesen drei Staaten.