Kampagne soll Mindestabstand beim Überholen thematisieren
Mit dem beginnenden Sommerhalbjahr nimmt die Zahl der Radfahrer auf den Straßen wieder deutlich zu. Langens Radfahrbeauftragter David Distelmann startet deshalb gemeinsam mit der Stadt, dem Ortsverband Langen/Egelsbach des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) sowie dem Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) eine Info-Kampagne, die für mehr Sicherheit von Zweiradfahrern und für ein besseres Miteinander aller Beteiligten im Straßenverkehr sorgen soll. Konkret geht es um den Mindestabstand, den Autofahrer beim Überholen von Radlern zwingend einhalten müssen.
1,5 Meter innerorts, zwei Meter außerhalb bebauter Bereiche – so viel Abstand muss seit dem Jahr 2020 mindestens eingehalten werden, wenn ein Kraftfahrzeug ein Fahrrad überholt. Es gelten die rechte Außenkante des Kfz sowie die linke Außenseite des Radfahrers. Festgeschrieben ist das in der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO). Ist eine Straße zu eng für diese Mindestabstände, ist das Überholen nicht zulässig. Dies gilt auch an Stellen, an denen Radschutzstreifen oder Radfahrstreifen eine eigene Fahrspur suggerieren.
In der Praxis zeigt sich leider, dass diese Regelung vielfach nicht bekannt ist oder missachtet wird. Das hat der örtliche ADFC bei seinen kontinuierlichen Messungen mit entsprechenden Sensoren festgestellt. Zu knapp überholt werden Radler dabei nicht nur in engen Straßen, sondern auch dort, wo ohne Gegenverkehr ausreichend Platz zum Einhalten des Mindestabstands ist.
Das enge Überholen von Radfahrerinnen und Radfahrern durch Kraftfahrzeuge kann – beispielsweise durch Veränderungen der Seitenwind- und Luftdrucksituation oder aber durch Schreckmomente – zu Unfällen führen. Zudem werden Radler an den rechten Straßenrand gedrängt. Als Folge halten viele den empfohlenen Mindestabstand von einem Meter zu parkenden Autos nicht ein, fahren somit in deren Türöffnungsbereich und begeben sich damit in eine akute Unfallgefahr. Außerdem sollten Zweiradfahrer den rechten Straßenrand grundsätzlich meiden, um Stürzen aufgrund von Unrat, Unebenheiten, Gullideckeln oder hohen Bordsteinen vorzubeugen.
„Ziel der neuen Kampagne ist es, die Sicherheit im Straßenverkehr durch Sensibilisierung und Information zu fördern“, betont Langens Radfahrbeauftragter David Distelmann. „Rücksichtnahme kann Leben retten, das möchten wir jedem Verkehrsteilnehmer nahebringen.“
Auf großen Infobannern an den Ortseingängen wird das Thema für jeden sichtbar gemacht. Der VVV stellt dazu seine dort installierten Metallrohr-Gestelle zur Verfügung.
Über den Mindestabstand, aber auch über viele weitere Themen informiert auch das Faltblatt „Sicher mit dem Rad unterwegs“ der Stadt Langen, das beispielsweise im Rathaus ausliegt und auf der städtischen Internetseite www.langen.de (Bereich Bauen/Umwelt/Mobilität – Verkehr/Mobilität) heruntergeladen werden kann. Für Auskünfte steht zudem Radverkehrsbeauftragter David Distelmann, E-Mail radlangen@web.de, zur Verfügung.