Am Häfnerplatz wurde eine Info-Lücke geschlossen – Erinnerung an ein „wunderschönes Projekt“, das „extreme Aufwertung“ bescherte
Erde, Feuer, Wasser und Luft: Die vier Elemente des Lebens sind auf dem Häfnerplatz unübersehbar. In den Jahren 2013 bis 2017 wurden die Sitzrondelle, die das Karree in der Urberacher Ortsmitte markant prägen, mit farbenfrohen Mosaiksteinchen in echte Hingucker verwandelt. Unter der fachkundigen Anleitung der Künstlerin Sigrid Lang kamen psychisch erkrankte und nicht erkrankte Menschen mehrmals zusammen, um das Werk in Etappen immer weiter wachsen zu lassen. Das Ergebnis: Gelebte Inklusion mit Vorzeige-Charakter und ein optisch-ästhetischer Genuss zum Nutzen all jener, die den zentral gelegenen Platz bevölkern.
„Es war ein wunderschönes und sinnvolles Projekt“, erinnert sich Sigrid Lang an die Arbeiten am Fuße der Baumanpflanzungen. Indes: Ein Hinweisschild, das die Passanten an den kreativen Kraftakt erinnert und die Zusammenhänge deutlich macht – das fehlte bislang. Doch jetzt ist diese Leerstelle geschlossen. Die Info-Lücke, auf die die Quartiersgruppe Urberach, namentlich Elfriede Lotz-Frank, aufmerksam gemacht hatte: Sie klafft nicht mehr.
Der städtische Fachbereich für Kultur, Heimat und Europa sorgte für Abhilfe. Er kümmerte sich um die Gestaltung und Finanzierung einer Tafel, die Auskunft darüber gibt, wie es zum Vierklang der Elemente auf dem Häfnerplatz kam. Im Beisein von Bürgermeister Jörg Rotter und mehrerer Frauen und Männer, die einst aktiv in die Aktion „Scherben bringen Glück“ eingebunden waren, wurde die neue Textplatte enthüllt.
Darauf zu lesen ist, dass das Psychosoziale Zentrum „Die Brücke“, der Regionalverband der Diakonie als Träger des Hauses, die Stadt Rödermark sowie Sigrid Lang und ihr handwerklich begabtes Kunstteam an der Umsetzung beteiligt waren. Auch Geldgeber wie die „Aktion Mensch“ sowie ortsansässige Firmen und private Spender ermöglichten die Erschaffung von Kunst im öffentlichen Raum.
Eine „extreme Aufwertung“ habe der Häfnerplatz dank der Mosaike erfahren, betonte Rotter. Und die Taktgeberin war sich mit allen Anwesenden einig: An einer anderen Stelle im Stadtgebiet könnte es doch vielleicht… „Ja, richtig, diese Aktion hätte wirklich eine Wiederholung verdient“, erklärte Sigrid Lang.
Mit einer Rose, abgelegt auf dem Rondell des Elements Feuer, wurde an die mittlerweile verstorbene Ilse Wolf erinnert. Sie hatte tatkräftig mitgewirkt, als es im vorigen Jahrzehnt darum ging, die bunten Puzzleteilchen auf dem Weg zur Kelterscheune zusammenzufügen.