Foto: Beim diesjährigen Sommerfest des ArteCare Pflegestifts An der Rodau waren die Wünsche-Baum-Frauen als Waffelbäckerinnen im Einsatz.

Im Pflegestift: Ehrenamtlich engagiertes Team lässt Wünsche zur Wirklichkeit reifen – Bürgermeister lobt: „Projekt ist beispielgebend für soziales Miteinander“

Wenn in gemütlicher Runde gebastelt oder Bingo gespielt wird, wenn „Wellness für die Hände“ auf dem Programm steht, Kurzgeschichten vorgelesen werden oder kleine Bummeltouren in ortsansässige Geschäfte und zum nahegelegenen Park am Entenweiher führen… Dann sind das Genussmomente auf der Sonnenseite des nicht immer einfachen Seniorenlebens. Momente, die die Bewohner des ArteCare Pflegestifts An der Rodau zu schätzen und auszukosten wissen. Das Projekt „Wünsche-Baum“ macht’s möglich.

Zum bunten Puzzle von Angeboten, mit denen das Ehrenamtsbüro der Stadt Rödermark den sozialen Zusammenhalt bereichert und stärkt, zählt seit 2022 auch eben diese Aktion, frei nach dem Motto „Wir erfüllen Wünsche“. Den Anstoß hatten damals Martina Beckmann und Monika Köster geliefert. Sie waren nach einer Schulung frischgekürte Engagement-Lotsinnen, suchten nach einem Betätigungsfeld und hatten in der Wohnanlage neben dem Märktezentrum in Urberach schnell das Gefühl: „Hier können wir Gutes bewirken und den Alltag der Menschen ein Stück heller machen.“

Gedacht, gesagt, getan… Mit Unterstützung der Leiterin des städtischen Ehrenamtsbüros, Ute Schmidt, scharten Beckmann und Köster ein Team auf ehrenamtlicher Basis um sich: Köpfe, die mitdenken; Hände, die mitanpacken. So kam der Stein ins Rollen, gefördert mit einer Summe von 1.000 Euro, die die Hessische Staatskanzlei aus einem Fonds für derartige Projekte zur Verfügung gestellt hat.

Mittlerweile zählen rund ein Dutzend Aktive zum Zirkel der rührigen Wünsche-Erfüller. Die Nachfrage ist groß. An Ideen, welche Freizeit-Aktivitäten angeboten werden könnten, herrscht bei den Frauen und Männern im Pflegestift kein Mangel. Zweimal pro Monat gibt es in der Einrichtung einen Projektnachmittag in fröhlicher Gemeinschaft. Zumeist sind dann zwei oder drei Personen des Helferkreises im Einsatz und gestalten das Programm. Die Ehrenamtlichen können frei wählen, bei welcher Aktion sie dabei sein möchten.

Auch Einzelwünsche werden berücksichtigt. Dafür gibt es die Faustformel 1:1. Das bedeutet: Ein individueller Herzenswunsch wird formuliert – und ein Mitglied der Wünsche-Baum-Gruppe kümmert sich gezielt um die jeweilige Vorbereitung und Umsetzung. „Aktuell sind nur Damen im Team. Aber Herren können natürlich auch mitmachen. Über entsprechende Bereitschaft, den Stamm der Beteiligten weiter anwachsen zu lassen, würden wir uns sehr freuen“, betont Ute Schmidt.

Die Leiterin des Ehrenamtsbüros weiß zu berichten: „Damit sie sich optisch vom Pflegepersonal unterscheiden, tragen all jene, die die vielfältigen Wünsche zur Wirklichkeit reifen lassen, einheitliche Polo-Shirts und Namensschilder. Sie sind gern gesehene Gäste im Haus. Auch das dort tätige Personal schätzt diese Form von Engagement. Begriffe wie Belebung, Inspiration und Wohlfühl-Atmosphäre: Das alles“, so Schmidts Aufzählung, „schwingt mit, wenn von just jenem Projekt die Rede ist.“

Auch Bürgermeister Jörg Rotter findet den Ansatz beispielgebend. Seine Einschätzung: „Die Art und Weise, wie wir auf ältere und hilfsbedürftige Menschen zugehen, ist ein Gradmesser für das soziale Miteinander in unserer Gesellschaft. Unter diesem Aspekt sind Aktionen wie der ‚Wünsche-Baum‘ wertvoll. Ein großes Dankeschön gilt all jenen, die sich dafür mit Herz und Leidenschaft ins Zeug legen.“

Beim diesjährigen Sommerfest des Pflegestifts hat die Gruppe „süße Dienste“ an einem Waffelstand geleistet. Der Programmfahrplan für die Zeit von August bis Dezember steht, die Antennen für weitere Anfragen mit dem Tenor „Das wäre schön…“ bleiben ausgefahren. Keine Chance für Langeweile: Dieses Credo gab und gibt die Richtung vor.

Wer neugierig geworden ist und mit einem Engagement zur Verstärkung des Teams liebäugelt, kann im Gespräch mit Ute Schmidt, Telefon 06074 911-671, nähere Auskünfte erfragen. Möglich ist auch eine Kontaktaufnahme per E-Mail: ehrenamtsbuero@roedermark.de.

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