Dr. Felix Schwenke mit den Co-Leitenden der Stabsstelle Digitalisierung,Anne Schwarz und Marius Müller (rechts im Bild), und Stadtbibliothekleiterin Nicole Köster vor dem Rathaus-Pavillon. Dort hatte die Stabstelle Digitalisierung bis Mitte Juni Bürgerinnen und Bürger zur Smart City Offenbach befragt.

Wer bei Raspberry Pi an ein leckeres Beerensorbet denkt, liegt leider falsch. Denn hinter dieser fruchtigen Anmutung steckt ein kleines technisches Wunder in Scheckkartengröße, mit dem sich, bei richtiger Handhabung, beispielsweise Sensoren, wie sie im Baumbestand auf dem Gelände der EVO angebracht sind, auslesen lassen.

Dann erfährt man ganz einfach über ein Dashboard am Monitor, ob die Bäume unter der Hitze leiden und gegossen werden müssen: Durch Messung eines elektrischen Widerstands wird die Feuchtigkeit direkt unter der Baumrinde festgestellt und dadurch die Baumgesundheit besser ermittelt als mit herkömmlichen Feuchtigkeitsmessern. Solche Sensoren kann man kaufen – muss man aber nicht: denn die genannten Scheckkarten-Computer und verschiedene Bastelsets für Sensorik stehen im Dachgeschoss der Stadtbibliothek für alle Interessierten zur Verfügung: Im sogenannten Maker-Space gibt es auch 3-D-Drucker, Plotter und sogar Strick- und Nähmaschinen und so ziemlich alles, was das Herz technik- und programmieraffiner Menschen höherschlagen lässt. Aber nicht jeder traut sich das gleich zu und um insbesondere Jugendlichen eine Starthilfe zu geben, hat die Stadt Offenbach seit über einem Jahr ein „Jugend hackt Lab“. Das Angebot ist direkt an die Stadtbibliothek angedockt und erreicht dort die Menschen, die sich für Horizonterweiterungen interessieren. „Wird Offenbach jetzt Hackerhauptstadt und werden von hier Cyberangriffe gestartet, wird sich nun manch einer fragen. Theoretisch wäre das wahrscheinlich möglich, allerdings geht es darum, Technik und da vor allem digitale Technik zu verstehen“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke. „Digitalisierung bedeutet für uns, nicht nur das Onlinezugangsgesetz zu erfüllen, sondern auch den konkreten Nutzen für die Lebensqualität aufzuzeigen. Bürgerinnen und Bürger profitieren unmittelbar von Anwendungen wie beispielsweise unserem Mängelmelder. Aber weil das nur ein Baustein unserer langfristigen Strategie ist, gibt es den Maker Space mit Angeboten wie Jugend hackt und die Stabstelle Digitalisierung, die die gesamte Verwaltung umkrempelt und an der Open Smart City-Strategie arbeitet.“

Die Verwaltung ist jetzt schon schlauer, als viele denken

„Jugend hackt heißt, einen Weg finden und verstehen lernen. Das ist eine wichtige Grundlage, auch unserer Arbeit“, erklärt Marius Müller. Der Leiter der Stabsstelle Digitalisierung arbeitet gemeinsam mit seiner Kollegin Anne Schwarz daran, die Stadt und die Verwaltung auf den Weg der digitalen Transformation zu bringen. „Wir wollen da smart sein, wo smarte Technik nützt“, ergänzt Schwarz. „Aber Offenbach ist schon jetzt smarter, als viele denken.“ So bietet das Bürgerbüro schon länger verschiedene Online-Services an, die den Weg in den Besuch vor Ort ersetzen, informiert das KJK Sandgasse Kinder und Jugendliche mit einer eigenen App, lassen sich Parkplätze mit der Parkster-App bezahlen und Medien in der Stadtbibliothek bestellen. „Bei uns gibt es schließlich nicht nur Bücher“, sagt deren Leiterin Nicole Köster. „Sondern auch Filme, CDs und in der Bibliothek der Dinge können sogar Zelt, Bohrmaschine oder andere nützliche Sachen, die man eben nicht täglich benötigt, ausgeliehene werden.“ Auf dasJugend hackt Lab ist Köster, die das Lab gemeinsam mit Anne Schwarz betreut, aus gutem Grund besonders stolz: Nur zwanzig Einrichtungen gibt es bundesweit, in Hessen ist der Standort Offenbach der einzige. Seit 2022 können Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 üben, wie sie „mit Code die Welt verbessern.“ Das eröffne auch spannende Einblicke in den generellen Umgang mit Technik, offenbart Köster: „Das Spektrum reicht von Naivität bis Reflektion beispielsweise in Bezug auf Datensicherheit. Aber grundsätzlich soll der Besuch bei uns Spaß machen“, sie freut sich, dass auch viele Mädchen ins Hackerlabor kommen. Weitere Informationen gibt es unter jugendhackt.org/lab/offenbach

Open Smart City Offenbach

„Wie kann die Open Smart City deine Stadt verbessern?“: Die Digitalisierung der Stadt Offenbach ist ein gemeinschaftliches Projekt, deshalb haben Schwarz und Müller die Bürgerinnen und Bürger in unterschiedlichen Formaten diese Frage gestellt. So präsentierte sich die Stabstelle Digitalisierung in einem Pop-Up-Store im Rathaus-Pavillon und war mit einem Stand auch beim Mainuferfest vertreten. Wer seine Ideen und Anregungen loswerden möchte, kann sich online bei der noch laufenden Befragung beteiligen:
www.offenbach.de/smart-city

Stadt Offenbach

Stadt Offenbach

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert