„Schlüsselübergabe“ zur symbolischen Einweihung (v.l.n.r.: stellvertretende Kita-Leiterin Mihrican Cebi, Planungs- und Baudezernent Paul-Gerhard Weiß, Architekt Thomas Lückgen vom Planungsbüro werk.um, Leiter des Jugendamts und Betriebsleiter des EKO Roberto Priore, Bürgermeisterin und Kindertagesstätten-Dezernentin Sabine Groß und Leiterin der Kita Kerstin Weishaar),Foto: Georg-

Die Kita Rödernstraße in zentraler Lage Offenbachs wurde in eineinhalb Jahren energetisch wie technisch saniert und um einen Neubau erweitert. Darüber hinaus wurde der Standort an den aktuellen Bedarf und die Anforderungen einer zeitgemäßen Kinderbetreuung angepasst. Seit 2021 ist die Kita wieder im laufenden Betrieb. Am Donnerstag war es endlich soweit: Die Kindertagesstätte Rödernstraße wurde symbolisch eingeweiht.

Planungs- und Baudezernent Paul-Gerhard Weiß: „Dieses Gebäude ist modern, freundlich und ganz auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten. Ich bin glücklich, dass wir heute die Einweihung feiern können und es ist schön zu sehen, wie das neue Gebäude von Kindern und Mitarbeitenden mit Leben gefüllt wird. Die Einweihung der Kita Rödernstraße steht heute auch symbolisch für drei weitere Modernisierungs- und Neubauprojekte Offenbacher Kindertagesstätten, die wir in 2021 abgeschlossen haben, aufgrund von Corona bisher aber nicht feierlich eröffnen konnten. Dazu gehören neben der Kita Rödernstraße die Kita Brandenburger Straße, die Kita Goethestraße und Kita Johannes-Morhart-Straße.“

Auch Bürgermeisterin und Kindertagesstätten-Dezernentin Sabine Groß freut sich: „Die Kita Rödernstraße ist mit ihrem großen Außengelände nicht nur architektonisch ein Hingucker geworden. Durch den Neubau sorgt sie zudem für mehr Raum sowie dringend benötigte Kita-Plätze. Die Kita im Herzen Offenbachs hat jetzt für eine Gruppe mehr Platz.“

Das Bauprojekt – Teilabriss und Neubau

Mit dem Abriss der in die Jahre gekommenen alten Bestandsgebäude aus den 1960er und 1970er Jahren begann 2019 das Bauprojekt in der Rödernstraße 25. Paul-Gerhard Weiß erläutert: „Das bestehende Hauptgebäude sowie der Anbau entsprachen nicht mehr den heute erforderlichen energetischen Standards und vor allem nicht den räumlichen Anforderungen an eine zeitgemäße Einrichtung für frühkindliche Bildung und Betreuung. Das Raumangebot war zu klein, der Platzbedarf pro Kind konnte nicht mehr gedeckt werden.“ Hinzu kam, dass sich im Laufe der Zeit auch das Konzept und die Nutzung der Einrichtung maßgeblich änderten. Sabine Groß ergänzt: „Heute wird die Kita ganztägig und nicht wie ursprünglich geplant nur vormittags genutzt. Gleichzeitig musste der gestiegene Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen im Einzugsgebiet der Kita gedeckt werden.“ Daher wurde der Standort in der Rödernstraße mit einem zweigeschossigen Neubau von sechs auf sieben Kindergartengruppen mit je 25 Kindern auf insgesamt 175 Kindergartenplätze erweitert.

Der Neubau hat Platz für fünf Kindergartengruppen und wurde mit dem noch vorhandenen Bestands- und Erweiterungsgebäude aus dem Jahr 2006 verbunden. Dieses blieb während der gesamten Bauzeit mit zwei Kita-Gruppen in Betrieb. An dem Gebäude erfolgten minimale Umbau- und Anpassungsarbeiten zur Anbindung an den Neubau.

Die Umsetzung des Neubaus in Holztafelbaubauweise ermöglichte eine kurze Bauzeit, insbesondere eine kürzere Rohbauphase. „Dadurch konnten auch die Lärmemissionen während der Bauzeit vor Ort – mitten in der Innenstadt – reduziert werden. Außerdem ist der Holzbau eine nachhaltige Bauweise mit nachwachsendem Rohstoff, das heißt mit einer positiven Gesamtenergiebilanz“, erklärt Paul-Gerhard Weiß.

Durch den Neubau konnten auch die baulichen Voraussetzungen der Barrierefreiheit für Menschen, deren Mobilität eingeschränkt ist, geschaffen werden. Der ältere Bestandsbau lässt sich nun über den Hauptzugang des neuen Gebäudes barrierefrei erreichen. Durch eine Rampe kann der vorhandene Höhenunterschied zwischen Neubau und Eingang zum Bestandsgebäude barrierefrei leicht überwunden werden.

Für die Dauer von eineinhalb Jahren, während der Neubau errichtet wurde, zogen die vier bestehenden Kindergartengruppen aus dem abzureißenden Altbau vorrübergehend in einen Interimsbau auf dem Kita-Außengelände der Rödernstraße 25. Der Interimsbau bestand aus insgesamt 33 Stahlcontainern. Parallel zur Errichtung des Neubaus erfolgte auch die Neugestaltung der Außenanlagen in zwei Abschnitten. Zunächst im nördlichen Bereich des Geländes, da dieser nicht von dem Interimsbau belegt war. Nach dem Bezug des Neubaus durch die Kita wurde der Interimsbau demontiert und wieder abtransportiert. Es folgte der zweite Bauabschnitt zur Neugestaltung des Außenbereichs.

Insgesamt wurden für die Sanierung circa 6,5 Millionen Euro aufgewendet. Nach derzeitigem Stand stehen für eine Dachbegrünung und den Einbau einer Photovoltaikanlage noch Finanzmittel aus dem Projektbudget zur Verfügung. Die Umsetzung ist für Herbst 2023 geplant.

Die Projektleitung lag beim Amt für Planen und Bauen, Bereich Hochbaumanagement und die Projektsteuerung sowie treuhänderische Projektrealisierung bei der OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH aus dem Geschäftsfeld Immobilien der Stadtwerke Offenbach Unternehmensgruppe (SOH).

Großzügiges Raumangebot im laufenden Betrieb

Die Kita Rödernstraße ist eine der städtischen Kitas des Eigenbetrieb Kindertagesstätten Offenbach (EKO).

Kindertagesstätten-Leiterin Kerstin Weishaar blickt auf das zurückliegende Bauprojekt: „Eineinhalb Jahre konnten unsere Kinder täglich zuschauen, wie ihre neue Kita gebaut wird. Das war vor allem für die Kinder spannend. Wir sind aber auch froh, dass wieder Normalität in unseren Alltag eingekehrt ist. Und das Beste: Heute haben wir wesentlich mehr Raum und Platz als vor dem Umbau. Wir brauchen den Platz jeden Tag und nutzen ihn auch. Das ist ein ganz großer Gewinn für unsere Kindergartenkinder.“

Die Kita Rödernstraße hat Platz für sieben Stammgruppen, in denen sich jedes Kind ausprobieren und Kompetenzen entwickeln kann. Nach der Eingewöhnung hat jedes Kind die Möglichkeit, andere Gruppen und Angebote zu besuchen. „Durch die neuen und erweiterten räumlichen Möglichkeiten bieten sich der Kita sowohl tolle Rahmenbedingungen, um ein vielfältigeres pädagogisches Angebotsspektrum umzusetzen, als auch um differenziert und bedarfsgerecht die Entwicklung der Kinder zu unterstützen und zu fördern“, erläutert Roberto Priore, der Leiter des Jugendamts und Betriebsleiter des EKO.

Das pädagogische Konzept sieht neben den Gruppenräumen zusätzliche, den Gruppen zugeordnete Intensivräume vor. Diese bieten den Kindern die Möglichkeit, sich in kleinere Gruppen zum Spielen zurückzuziehen oder themenorientierte Kleingruppenarbeit durchzuführen.

Zusätzlich stehen zwei Bewegungsräume zur Verfügung. Sie laden zum Rennen, Toben und Spielen ein. Außerdem gibt es im neugebauten Gebäude einen Kreativraum, der den Kindern die Möglichkeit bietet, sich an verschiedenen Maltechniken auszuprobieren. Eine Besonderheit der Kita Rödernstraße ist die Tonwerkstatt, die zum Basteln und Modellieren mit dem Werkstoff Ton einlädt. Auch eine Kinderbibliothek steht allen zur Verfügung und wird im pädagogischen Alltag rege genutzt. Darüber hinaus bietet die Familienecke Platz, um sich zu informieren und Einblicke in die pädagogische Arbeit zu erhalten.

Neben der sprachlichen Bildung sind das soziale Miteinander und die Werteorientierung ein wichtiger Bereich des pädagogischen Konzepts der Kita. Daher nimmt die Kita Rödernstraße auch am Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ teil. Dieses Programm umfasst unter anderem die Bereiche Inklusion, Zusammenarbeit mit Familien sowie alltagsintegrierte sprachliche Bildung.

Das große Außengelände mit Bäumen und Sträuchern lädt bei jedem Wetter zum Spielen, Toben, Verstecken, Matschen und vielem mehr ein. Aber auch Spaziergänge zu den in der Nähe gelegenen Spielplätzen oder Parks sowie Stadtteilerkundungen (Schulen, Geschäfte, Kulturangebote) finden regelmäßig statt. Zwei- bis dreimal im Jahr werden Offenbacher Theater in der näheren Umgebung besucht, oder es finden Veranstaltungen in der Kita selbst statt.

Stadt Offenbach

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