In seinem Vortrag im Haus der Stadtgeschichte am Sonntag, 4. Juni, um 15 Uhr widmet sich Dr. Jörg Füllgrabe einem der produktivsten deutschen Autoren, dem Schriftsteller Karl May (1842-1912).
Dieser entführte seine Leser in die Welt des Wilden Westens, in die Welt der Cowboys und Indianer. Auf diese Weise wurde in seiner Lebenszeit, im deutschen Kaiserreich, der Blick auf eine imaginierte Welt geöffnet, die den damaligen Bürgern fremd war, denn kaum jemand reiste, auch der Autor nicht. Karl May ließ seiner Phantasie freien Lauf. Doch nicht nur der Wilde Westen wurde auf diese Weise „besucht“, sondern auch der Orient. Karl Mays ungebremste Phantasie hatte ihn zuvor aber auch ins Gefängnis geführt. So behauptete er einmal gegenüber der Polizei, er sei Albin Wadenbach, der Sohn eines reichen Plantagenbesitzers von der Insel Martinique, der seine Ausweise auf der Reise nach Europa verloren habe. Seine nicht auf eigenen Anschauungen beruhenden Schilderungen der Welt prägten maßgeblich das Vorstellungsvermögen eines deutschen Lesepublikums, das die Welt auf idealisierte Weise wahrnahm, nicht aus eigenem Erleben kannte. Eintritt 5 Euro.