Foto: Vlada Shcholkina

„Shine bright like a diamond“ textete Sängerin Rihanna vor einigen Jahren und wo könnte das besser passieren, als im Stadthaus eines Juweliers in bester Innenstadtlage. Dessen Geschäftsaufgabe im Frühsommer diesen Jahres war den aufmerksamen Blicken Prof. Heiner Blum nicht entgangen. Blum unterrichtet an der hiesigen Hochschule für Gestaltung HfG Experimentelle Raumkonzepte und hat bereits den Robert Johnson Club oder die Zollamtstudios auf den Weg gebracht. Gemeinsam mit seinem künstlerischen Mitarbeiter Jan Lotter sowie Studentinnen und Studenten entwickelte er das, was als sozio-kulturelles Projekt bereits erfolgreich mit dem Projekt „UND“ am Stadthof war, weiter.

Wie das „UND“, das in der Folge auch in Bad Homburg realisiert wurde, ist auch „Diamant“ in der Frankfurter Straße 8 ein vergängliches Vergnügen. Ab Freitag, 4. November, bis März kommenden Jahres wird „Diamant“ als „Museum of Urban Culture“ zum Raum für kulturelle Produktion und Begegnung und werden in zweiwöchigem Wechsel Gruppen-, Themen- oder Einzelausstellungen gezeigt und gibt es an den Wochenenden Musik und Barbetrieb. Oberbürgermeister und Schirmherr Dr. Felix Schwenke freut sich über das neue Projekt: „Mit der Hochschule für Gestaltung haben wir eine international renommierte Kaderschmiede in der Stadt und von Kooperationen dieser Art können alle profitieren. Die Studentinnen und Studenten können sich in Eigenregie ausprobieren, haben Räume an einer exponierten Stelle und setzen die wichtigen, kreativen Impulse, die unsere Innenstadt jetzt braucht. Das ist auch Teil des 2020 beschlossenen Zukunftskonzeptes, das die Innenstadt zu einer „Mitte für Alle“ mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten weit über das Shopping hinaus entwickeln will. Daher habe ich gerne die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen und bin schon sehr gespannt darauf, was hier in den nächsten Monaten passieren wird, das Programm liest sich äußerst spannend.“

Dies ist facettenreich wie das namensgebende Mineral: Zur Eröffnung und dann bis 12. November sind Arbeiten der Studentinnen und Studenten zu sehen, in der Wallpaper Gallery präsentieren sich historische Referenzen, hierunter illustre Namen wie Valie Export und Robert Rauschenberg. Weil „Diamant“ explizit auch ein Ort des Austauschs und der Begegnung sein wird, kann in einer Public Gallery zusätzlich zum kuratierten Museumsprogramm eine Reihe von installierten Klapprahmen vom Publikum frei genutzt werden. Darüber hinaus gibt es eine öffentliche Bücherei (Public Library) mit bisher unveröffentlichten Textproduktionen unterschiedlicher Autorinnen und Autoren. Geplant sind weiterhin Workshops für Kinder, Jugendliche und Schulklassen, unter anderem im Rahmen einer umfassenden Kooperation mit dem Rudolf-Koch-Gymnasium im Rahmen des Programms „Profilschulen Kulturelle Bildung Hessen“. Die „Diamanten-Schule“ begreift den Alltag und den öffentlichen Raum als einen Ort der Inspiration und kulturellen Produktion und schafft Alternativen zur digital geprägten Freizeit der Kinder und Jugendlichen und erweitert den oft von Normen geprägten Möglichkeitsraum schulischer Bildungsarbeit. Dann werden aus Diamanten werden Rohdiamanten. Weil bei all dem der lockere Austausch nicht fehlen darf, sind stehen selbstverständlich an den Wochenenden eine digitale Jukebox, Musikerinnen, Musiker und DJS auf dem Programm.

„In unserer Zeit wird ein ausgewählter Teil der kulturellen Produktion meist in aus- und eingeklammerten Schutzzonen verhandelt. In der Regel arbeiten Künstlerinnen und Künstler zurückgezogen in ihren Ateliers und werden Kunstwerke werden in unterschiedlich formatierten, weißen öffentlichen Räumen präsentiert. In dieser konstruierten Isolation entstehen zwar herausragende Kunstwerke und anspruchsvolle Diskurse, die aber auch ein außen brauchen“, erklärt Blum. „Diamant Museum, Bar und Schule sind ein neues kulturelles Kraftwerk in der Offenbacher Innenstadt und beziehen die Umgebung unmittelbar ein. Ich bin mir sicher, dass „Diamant“ große Strahlkraft entfalten wird und viele Menschen in unsere Innenstadt lockt“, ergänzt Anna-Maria Rose von der Wirtschaftsförderung der Stadt Offenbach.

Möglich wird „Diamant“ durch das Zusammenspiel von Hochschule, der Überlassung der Immobilie durch den Immobilienentwickler Kilian Bumiller sowie Förderungen der Agentur Mitte und des Kulturmanagements der Stadt Offenbach.

„Diamant“ in der Frankfurter Straße 8 ist geöffnet donnerstags von 17 bis 22 Uhr, freitags von 17 bis 24 Uhr, samstags von 16 bis 24 Uhr und sonntags von 15 bis 20 Uhr.  Aktuelle Informationen gibt es bei Instagram: diamant.offenbach

Stadt Offenbach

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