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Vielfältig und bunt, grün und ökologisch soll er sein, Offenbachs Innovationscampus. „Ein kommunikativer Ort, an dem Menschen gerne miteinander arbeiten, sich begegnen, vernetzen und Entspannung wie auch Inspiration suchen. Aber natürlich auch ein Ort, der eine alles überragende Bedeutung für die wirtschaftliche Zukunft Offenbachs hat. Das ist es, was wir uns vorstellen,“ so Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke.

Ideen und Visionen zu solch einem nachhaltigen und innovativen Industrie- und Gewerbestandort haben mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung der Stadt Offenbach und der Stadtwerke-Gesellschaft OPG 18 Masterstudierende des Fachbereichs Architektur an der Technischen Universität Darmstadt entwickelt. Ihre Pläne und 3-D-Modelle samt Erläuterungen sind noch bis 28. Oktober im Offenbacher Rathaus ausgestellt.

„Innosaik“ nennen Juliane Haber, Marco Holschuh und Karla Noll Viloria ihre Arbeit, deren Titel sich aus Innovation und Mosaik ableitet. Sie ist eine von insgesamt sechs Städtebaulichen Entwürfen, die im Zuge einer Lehrveranstaltung von Prof. Dr.-Ing. Jörg Dettmar im Fachgebiet Entwerfen und Freiraumplanung am Fachbereich Architektur entstanden sind.

Allen Entwürfen gemein ist der Ansatz, das ehemalige Industrieareal für die Allgemeinheit zu öffnen, den Blick dabei auch auf das Umfeld zu lenken und einen vielfältig nutzbaren, gemeinschaftlichen Campus zu entwickeln, der mit seinen Grünzonen wie Kuhmühlgraben und Werkspark als Bindeglied zu den benachbarten Wohnbezirken und Grünflächen wie Mainufer oder Alter Friedhof dient.

Der Entwurf „Innosaik“ begreift den Innovationscampus als Übergangs- und Begegnungsraum. Im Sinne eines Mosaiks sind unter dem Titel „Kleinteilig, vernetzt, bunt“ unterschiedliche Nutzungen in bunte Kacheln gegliedert. Grundgerüst sind die Bestandsgleise der stillgelegten Hafenbahn. Sie dienen als Wegeführung, werden weiter fortgesetzt und vernetzen das komplette Gebiet. Herzstück ist ein Schienenpark mit Aussichtsturm, an dem die Bestandsgleise mit verschieden nutzbaren, auch von der Allgemeinheit mietbaren Eisenbahnwaggons ein ständig wechselndes Bild und Raumgefühl vermitteln und einen neuen Offenbacher Treffpunkt bilden.

Ebenfalls der Entwurf „Spektrum Offenbach“ von Jona Müller, David Schlüsselburg und Lukas Stachelhaus will der Stadtgemeinschaft das derzeit noch verschlossene Areal „zurückgeben“ und setzt dabei unter der Leitidee „Gemeinsam. Geteilt. Genutzt“ auf eine lokale Sharing-Plattform, die besonders Start-up-Unternehmen eine gemeinsame Nutzung von Ressourcen, Räumlichkeiten und Kompetenzen ermöglicht. Ein grünes Band mit einem Werkspfad, der auf Stegen über den aufgebrochenen Botonboden führt, soll einen auch für Mittagspausen attraktiven Aufenthaltsort bieten, eine Quartiersbühne zentraler Ort für Veranstaltungen sein.

Auf flexibel mietbare Büro- und Unternehmensräume, ergänzt durch die Bereitstellung von Mobilitätsangeboten, zielt auch der Entwurf „Das fehlende Puzzlestück“ von Molham Jarboh, Ghiath Mardini und Dirk Münning. Sie haben dabei vor allem die Kreativwirtschaft im Blick, die sie in einem Innovationsbezirk zentrieren wollen.

Andere Entwürfe wie „Gründustrie“ oder „Ring der Vielfalt“ entwickeln insbesondere den Gedanken einer Begrünung von Teilflächen des Gewerbegebietes weiter. Sie sehen zum Mainufer hin einen Freizeitkorridor vor, gestalten den Werkspark im Westen als Freizeit- und Kletterpark oder geben einem Urban Gardening und sogar einer Urban Agriculture Raum.

„Wir werden jeden dieser spannenden Entwürfe überprüfen, inwieweit er sich mit unseren Überlegungen zur Entwicklung des Gebietes in Einklang bringen lässt und dann aus jeder Arbeit mindestens eine gute Idee aufgreifen“, versichert Daniela Matha, Geschäftsführerin der Stadtwerke-Unternehmen INNO Innovationscampus GmbH & Co. KG und OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH.

Die Studierenden hätten hier ein für ihre Ausbildung hochinteressantes praxisnahes Arbeitsfeld vorgefunden und ihrer Kreativität freien Lauf lassen können, freut sich Professor Jörg Dettmar über die Unterstützung seitens der Stadt Offenbach. In der Realität gebe es hingegen oft Grenzen ökonomischer Art. „Auch bei der Entwicklung eines Gewerbegebiets gehören Innovation, Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit eng zusammen“, so Dettmar. „Wir können es uns heute einfach nicht mehr leisten, ein Gewerbegebiet wie vor 50 Jahren mit Vollversiegelung und anspruchsloser Architektur zu entwickeln. Wir müssen hier ein Stück weit mutiger werden“, so sein Appell.

Die Ausstellung mit Städtebaulichen Entwürfen von Studierenden der TU Darmstadt ist noch bis Freitag, 28. Oktober, im Rathaus Offenbach, Berliner Straße 100, im Foyer-Zwischengeschoss während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung zu sehen. Gezeigt werden Pläne und 3-D-Modelle. Durch das Scannen von QR-Codes sind Audio-Dateien mit Erläuterungen zu den Exponaten abrufbar.

Stadt Offenbach

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