Wie schon in den vergangenen Jahren ist Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke wieder mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Offenbach zur wichtigsten Immobilienmesse in Deutschland – der Expo Real – nach München gereist. „Der Wert eines Messebesuches besteht nicht in unmittelbaren Ansiedlungen von Unternehmen. Auf einer Immobilienmesse sind ohnehin überwiegend Projektentwickler. Es geht vielmehr darum, als Standort positiv im Gespräch zu bleiben, denn andere Städte und Regionen präsentieren sich natürlich auch auf dem Markt und das ist ein harter Wettbewerb“, macht Oberbürgermeister Schwenke deutlich, worin der Wert der Teilnahme an solchen Messen besteht. „Es braucht oft hunderte Gespräche und Verhandlungsrunden, bis aus einem ersten unverbindlichen Interesse heraus eine konkrete Idee und dann auch eine echte Ansiedlung entsteht.“
Begleitet wird Schwenke in der bayerischen Landehauptstadt dieses Jahr aus dem Magistrat von Bürgermeisterin Sabine Groß und dem Dezernenten für Bauen und Planen, Paul-Gerhard Weiß. Aus der Verwaltung gehören zur Delegation die Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung, Bozica Niermann, die Leiterin der Bauaufsicht, Sonja Stuckmann, der Leiter des Amtes für Planen und Bauen, Simon Valerius, sowie seitens der Offenbacher Stadtwerke die Geschäftsführerin der Inno GmbH, Daniela Matha, und die Bereichsleitung Quartiere und Infrastruktur bei der OPG – Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft, Sonja Schneider.
Viele Arbeitstermine hatte die Offenbacher Delegation bereits im Vorfeld für München vereinbart. Neben dem Werben für den Standort geht es auch um das Klären von offenen Punkten bei schon existierenden Vorhaben, um diese voranzubringen. Dazu gehören auch die schwierigeren Fälle. Prominentes Beispiel ist die Situation des ehemaligen KWU-Geländes am Kaiserlei, das sich im Besitz von Consus befindet – einem Unternehmen innerhalb der Adler-Gruppe. Dieses Projekt ist, so OB Schwenke, Teil eines bundesweiten Wirtschaftskrimis der Immobilienbranche. Die Wirtschaftsprüfer von KPMG hatten Adler in diesem Zusammenhang das Testat verweigert, die Ermittlungen laufen. Die Offenbacher nutzten deshalb die Gelegenheit, um die derzeitigen Eigentümer in München zu sprechen. „Es ein Markenzeichen Offenbachs, dass wir nicht mit öffentlichen Anschuldigungen versuchen, billig Punkte zu sammeln. Jeder darf aber sicher sein, dass wir unseren Wunsch nach einer Fertigstellung des Projektes durch ein seriöses Unternehmen sehr deutlich gemacht haben. Selbstverständlich nutzen wir dabei auch das Wenige, was uns als Kommune rechtlich möglich ist“, fasst OB Schwenke das Gespräch knapp zusammen.
Die Offenbacher Delegation traf auch Interessenten für mögliche weitere Rechenzentren. Dabei wurde betont, dass diese den heutigen Umweltansprüchen in Bezug auf Abwärmenutzung und Nachhaltigkeit nachkommen müssen. Auf einer Veranstaltung der Nassauischen Heimstätte sprach OB Schwenke über bezahlbares Wohnen in Offenbach.
Für den ersten Messetag hatte die städtische Wirtschaftsförderung außerdem zu einem Panel unter der Moderation von Mechthild Harting von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung geladen. OB Schwenke diskutierte dort mit Daniel Imhäuser, Geschäftsführer der Blasius Schuster KG, Hannah Helmke, Geschäftsführerin des Unternehmens „right. based on science GmbH“, Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, und Jörn Stobbe, Geschäftsführer der Becken Holding GmbH, über die die nachhaltige Transformation der Immobilien- und Bauwirtschaft und deren Auswirkungen auf die Standortentwicklung von Kommunen.
Weiterhin präsentierte Daniela Matha auf dem Panel den aktuellen Stand der Entwicklung auf dem Offenbacher Innovationscampus. Die Inno GmbH entwickelt und vermarktet im Auftrag der Stadt die Flächen auf dem Innovationscampus Offenbach – der größten innerstädtischen Entwicklungsfläche für moderne Produktionen in der Rhein-Main-Region. Dort wird in den kommenden Jahren Stück für Stück die Samson AG eine moderne Fabrik in der Stadt bauen und von Frankfurt nach Offenbach umziehen. Zudem errichtet die Biotechnologiefirma Biospring dort bereits derzeit eine hochmoderne Produktionsstätte. Aktuell ist dort keine größere Fläche mehr frei.
„Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Branche angekommen, das freut mich, denn die Ressourcen unseres Planeten sind endlich und es gilt in allen Bereichen möglichst sparsam mit ihnen umzugehen“, sagte OB Schwenke im Nachgang zum Panel. „Die Herausforderungen durch den Klimawandel und der Ressourcenverbrauch stellt auch die Immobilienbranche vor einschneidende Veränderungen, aber ich nehme wahr, dass man sich dieser Aufgabe stellt“, teilte Bürgermeisterin Groß bei ihrer ersten Teilnahme in München mit und zeigte sich zufrieden, dass die Immobilienwelt beginnt, die Klimaanpassung und die aktive Bekämpfung des Klimawandels anzugehen.
Eine erste Zwischenbilanz zum Auftritt der Stadt fällt innerhalb der Offenbacher Delegation positiv aus: „Der Stimmung vor Ort konnte man deutlich entnehmen, dass der jahrelange unaufhaltsame Trend nach oben in der Immobilienbranche gestoppt ist: Eitel Sonnenschein herrscht auch dort nicht mehr. Das macht den Wettbewerb nur noch härter und insofern bleibt es weiterhin sehr wichtig Gelegenheit zu nutzen, um als Standort positiv im Gespräch zu bleiben. Das gilt für Anlässe daheim im Rhein-Main-Gebiet ebenso wie bei wichtigen Netzwerktreffen und Messen wie hier in München“, so OB Schwenke. „Wir haben auch in diesem Jahr gemerkt, dass die Stadt Offenbach mit ihren Angeboten an Gewerbe- und Produktionsflächen an Aufmerksamkeit in der Branche gewonnen hat“, ergänzt Stadtrat Weiß. „Das ist ohne Zweifel ein Erfolg unseres Standortmarketings, des Masterplans Offenbach und, das bekommen wir in den Rückmeldungen ganz deutlich gesagt, auch der verlässlichen Wirtschaftspolitik des Magistrats der Stadt Offenbach. Mit unseren Versprechen gegenüber Unternehmen finden wir Gehör: Wir sind für sie da, wir sind gerne Ansprechpartner und unterstützen bei allen Fragen – egal ob es um eine Ansiedlung geht oder den Alltag in Offenbach.“ So konnten Schwenke, Groß und Weiß durchaus erleichtert berichten, dass die intensive Arbeit des Magistrates wahrgenommen wird.