Im 19. Jahrhundert spielten comicähnliche Bildergeschichten bereits eine Rolle. Man denke an die berühmten Kinderbücher „Max und Moritz“ von Wilhelm Busch oder „Struwwelpeter“ von Heinrich Hoffmann.
Als das Paulskirchenparlament während der Revolutionszeit 1848/49 in Frankfurt am Main tagte, kommentierten Frankfurter und Offenbacher Verlage die Tagesereignisse ebenfalls mit lustigen Bildern, nämlich lithographisch vervielfältigten Karikaturen von Abgeordneten. Das Haus der Stadtgeschichte hat in den vergangenen beiden Jahren verschiedene dieser Blätter angekauft, die Museumsleiter Dr. Jürgen Eichenauer in einem Vortrag anlässlich der Finissage der Ausstellung „100 Jahre Klaus Dill – Bessy-Illustrationen damals und jetzt“ am Sonntag, 6. November 2022, um 15 Uhr vorstellt.
Damit endet die Schau um den Maler und Zeichner Klaus Dill (1922–2000). Dill galt als der „beste deutsche Westernmaler“ (FAZ) und war als Karl- May-Illustrator bekannt. Weniger bekannt ist die, dass er seine Karriere in Offenbach am Main begann. Dill nahm nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft (1949) ein Studium an der Offenbacher Werkkunstschule auf, der heutigen Hochschule für Gestaltung. Er zeichnete schon als Kind Cowboys und Indianer, angeregt durch die Lektüre von Karl May, Cooper, Steuben und anderer Autoren. Für die Wildwest-Comic-Serie „Bessy“ schuf er seit 1965 über 700 Coverbilder, die der Serie zum weltweiten Erfolg verhalfen. 20 Dill-Originale werden von Sammlern zur Verfügung gestellt und, gemeinsam mit in der Sammlung des Hauses der Stadtgeschichte befindlichen Vorzeichnungen, präsentiert. Außerdem sind die Einreichungen und Preisträger des Dill-Preis 2022 in der Ausstellung zu sehen.