Rödermark schlägt Brücke zur iberischen Halbinsel – Kooperation mit Personal-Dienstleister soll dauerhaft Früchte tragen.
„Bienvenidos en Rödermark“: Mit diesen drei Worten begrüßte die Erste Stadträtin Andrea Schülner ein Quartett. Im Graf-Reinhard-Saal der Kulturhalle wurde angestoßen auf den hiesigen Berufseinstieg von Erziehungs-Fachkräften aus Spanien: Drei Frauen und ein Mann, allesamt aus dem Altersspektrum „Mitte 20 bis Mitte 30“, die mit ihrer Arbeit fortan den Kita-Alltag in der Stadt zwischen Bulau und Breidert bereichern sollen.
Mit ihrer Kompetenz unter pädagogischen Gesichtspunkten, ihrer Belebung in kultureller Hinsicht – frei nach dem Motto „Blick über den Gartenzaun“ – und ihrem Lerneifer, was die deutsche Sprache anbelange, seien die Neuzugänge aus Südwesteuropa bereits zum jetzigen Zeitpunkt gleichbedeutend mit einem „großen Mehrwert“ für die vorschulische Betreuung in Rödermark. Und sie hoffe, so Schülners Tenor während der Begrüßungszeremonie, dass mit fortschreitender Integration daraus etwas Stabiles erwachse, sprich: Ein dauerhaft gutes Arbeitsverhältnis zum Vorteil beider Seiten.
Apropos „zwei Seiten“: Mit der Personalgewinnung jenseits der Landesgrenzen wird auf spiegelverkehrte Vorzeichen reagiert. Während in Spanien nach der dortigen Hochschulausbildung nur ein kleiner Bruchteil der Erziehungskräfte in feste Kita-Vollzeitstellen gelangt, wird in Deutschland in den allermeisten Kommunen händeringend nach Kita-Bediensteten gesucht. Die aktuelle Situation in Rödermark: Rund ein Dutzend kommunale Betreuungseinrichtungen gibt es. Dort kümmern sich zirka 190 Beschäftigte derzeit um etwa 1.000 Kinder. 20 offene Stellen machen freilich deutlich, dass eine Lücke klafft.
Deshalb kooperiert die Stadtverwaltung nun erstmals mit der Helmeca Personal GmbH. Der Dienstleister hat sich seit einem Jahrzehnt auf das Vermitteln spanischer Kita-Kräfte spezialisiert. Im Rhein-Main-Gebiet wurde und wird der Service von zahlreichen Kommunen genutzt. Heusenstamm, Obertshausen, Langen… Das Motto „Brücke nach Spanien“ ist vielerorts zu hören. Und weil die Erfahrungsberichte positiv klingen, hat auch Rödermark seine Fühler ausgestreckt und Nägel mit Köpfen gemacht.
Das Quartett, das Anfang Februar hier angekommen ist und jetzt gerade beginnt, Land und (insbesondere kleine) Leute kennenzulernen, soll die Tür für weitere Anwerbungen aufstoßen. „Ja, es gibt konkrete Überlegungen. Wir planen, im April dieses Jahres weitere sieben Kräfte einzustellen. Die Zahlen in diesem Bereich der Vermittlung besagen, dass die meisten Menschen, die zu uns kommen, längerfristig oder sogar dauerhaft hierbleiben. Auf diese Verstetigung setzen wir“, betonte Andrea Schülner, nachdem sie Infomappen und Blumensträuße als Willkommensgeschenke an die Frisch-Zugezogenen von der iberischen Halbinsel überreicht hatte.