Foto:Stadtwerke Offenbach

Die meisten Menschen denken angesichts von sonnenbeschienenem Herbstlaub noch nicht an Schnee und Eis. In der Disposition des Stadtservices der Stadtwerke beginnt aber der Winter offiziell immer am 1. November jeden Jahres. Dann läuft am Standort in der Daimlerstraße alle sechs Stunden jeweils um 6 beziehungsweise 18 Uhr, und um 12 Uhr beziehungsweise Mitternacht eine Prognose über etwaige Schneefälle vom Deutschen Wetterdienst ein. Bei frostiger Wetterlage mit drohendem Niederschlag wird zusätzlich aktuell informiert.

Die Tourenpläne und Bereitschaftsdienste des rund 160-köpfigen Pools von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtwerke, die sonst in den Abteilungen Grünwesen, Straßenreinigung, Entwässerung, Containerdienst und Straßenbau arbeiten, sind jahrelange Routine. Oberste Priorität für die Schneeschieber und Streufahrzeuge haben die Haupteinfallstraßen und die Hauptstraßen samt den dortigen Fahrradwegen sowie deren Kreuzungen und fünf Abschnitte von Fahrradstraßen im Stadtgebiet.

Alle weiteren Fahrradstraßen stehen ebenfalls auf den Tourenplänen. Sie sind vorrangig für Radfahrende ausgewiesen und werden geräumt, auch wenn sie nicht den Status einer Hauptverkehrsstraße oder einer besonders befahrenen Straße haben. Für sie gibt es eine eigene Tour mit einem Kleintraktor mit Solestreuer, den der Stadtservice eigens für diese Aufgabe angeschafft hat. Auch die Soleanlage selbst auf dem Betriebshof des Stadtservices in der Daimlerstraße wurde mit einer neuen Steuerung versehen, die die richtige Mischung automatisch herstellt. Sole ist effizienter als Salz und für Fahrräder sicherer: Auf körnigem Splitt oder Salz könnten die Reifen wegrutschen.

Alle Winterdiensttouren zusammen umfassen insgesamt gut 220 Kilometer Straße. Außerdem stehen die Fußgängerüberwege, die Bushaltestellen und öffentlichen Treppen auf dem Einsatzplan der Schneekolonnen. Diese Flächen für die Fußgängerinnen und Fußgänger werden von den sogenannten Handmannschaften geräumt, die mit Besen und Schneeschiebern unterwegs sind. Den Schneekolonnen steht ein Fuhrpark von sechs Lastwagen und sechs Traktoren zur Verfügung. Die Fahrzeuge können bei Bedarf mit Schneeschiebern versehen werden, außerdem können sie Splitt, Sand und Salz streuen. 

Der Planungsaufwand und die Bereitschaftsdienste müssen in jedem Jahr wieder geleistet werden, auch wenn die Einsätze immer seltener werden. 2021 gab es insgesamt fünf Einsätze des städtischen Winterdienstes, im laufenden Jahr mussten die Schneekolonnen bisher nur einmal ausrücken: Am 1. April 2022.

Der Einsatz der städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entbindet aber Haus- und  Grundstückseigentümerinnen und – eigentümer nicht von ihrer Verpflichtung, tagsüber bis 20 Uhr bei Schnee und Glätte den Gehweg vor ihrer Liegenschaft auf mindestens 1,5 Meter Breite zu räumen und zu streuen. Glätte muss sofort mit Sand oder Splitt abgestreut werden, Salz ist dort nicht erlaubt. Schnee muss geräumt werden, sobald es aufhört zu schneien. Dies gilt wochentags ab 7 Uhr, samstags ab 8 Uhr und sonntags ab 9 Uhr. Wenn es taut, müssen die Anliegerinnen und Anlieger das Streumaterial auch wieder aufkehren.

Stadt Offenbach

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